Ein neuer Masterstudiengang "Risk & Finance" (MSRF) an der Fachhochschule Dortmund bildet für Führungsaufgaben im Risikomanagement von Geldinstituten, Versicherungen und Industriekonzernen aus. Wenn ein Hausbesitzer nach einem warmen Winter auf den Pegelstand seines Öltanks schaut, wird es ihm möglicherweise auch warm ums Herz. Geringer Verbrauch und geringe Kosten sorgen für Zufriedenheit. Für ein Energieversorgungsunternehmen stellt sich die Lage anders dar: Geringer Verbrauch, geringer Umsatz, geringer Gewinn. Ein typischer Fall von Risiko. Doch dagegen können sich die Konzerne versichern. Zum Beispiel indem sie eine Anleihe herausgeben, die sich bei einem warmen Winter mit beispielsweise drei, wenn es aber richtig kalt wird, mit sechs Prozent verzinst. Ein typischer Fall von Risikomanagement. Auch gegen Sturm kann man sich versichern. Ein Versicherungskonzern tut das übrigens auch: Mit der Herausgabe einer Anleihe, die hohe Zinsen bringt, wenn Stürme über einen bestimmten Zeitraum ausbleiben. Kommen die Orkane aber doch, so fällt die Rendite entsprechend geringer aus - Risiko eben.
Das Risikomanagement hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. So sind große Unternehmen verpflichtet, in ihren Geschäftsberichten Angaben zur Risikolage aufzunehmen. Hintergrund sind große Firmenpleiten wie beispielsweise im Jahre 2002 beim Bauunternehmen Philipp Holzmann, die ganze Branchen in Misskredit bringen können.
Auch die Ausbildung für das Risikomanagement muss mit aktuellen Entwicklungen schritthalten: Dafür bietet die Fachhochschule Dortmund ab dem kommenden Wintersemester einen Masterstudiengang "Risk and Finance" an, der Graduierten eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Managementausbildung bietet. Das Profil des bundesweit einmaligen Studiengangs wird durch eine ganzheitliche Behandlung der Themenkomplexe Risiko, Finanzierung und Versicherungen geprägt. Dabei bildet das Risikomanagement einen übergreifenden Managementansatz insbesondere für Finanzdienstleistungsunternehmen und finanzwirtschaftlich geprägte Unternehmensbereiche. Nicht nur Fachkompetenz soll vermittelt werden, sondern auch Führungsverhalten und Wirtschaftsethik, zum Beispiel der Umgang mit Korruption oder Insiderwissen.
Das Studium ist zweisprachig - deutsch und englisch - angelegt und dauert einschließlich Master-Thesis vier Semester.