Markt für Industrieversicherungen bleibt hart umkämpft


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Die Prämien in der Industrieversicherung gaben auch im zweiten Halbjahr 2006 europaweit weiter nach bzw. blieben auf niedrigem Niveau. Vor allem der deutsche Versicherungsmarkt zeichnete sich durch großen Wettbewerbsdruck und sinkende Versicherungsprämien in beinahe allen Sparten aus.  Ein Prämienanstieg konnte nur in Regionen und Sparten mit erhöhter Schadenfrequenz festgestellt werden. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse des halbjährlich veröffentlichten Versicherungsmarkt-Reports für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, den das Makler- und Risikomanagement-Beratungsunternehmen Marsh nun vorgestellt hat. Die Untersuchung analysiert die Platzierungen von Marsh in sieben Versicherungssparten in über 37 europäischen Ländern. Damit bezieht er sich auf etwa 58 Prozent des gesamten jährlichen Versicherungsportfolios in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika.

Laut der Studie zählt der deutsche Industrieversicherungsmarkt weltweit zu den wettbewerbsintensivsten. Neben den zahlreichen einheimischen Anbietern drängen immer mehr internationale Versicherer nach Deutschland, wie die auf den Bermudas beheimatete Versicherungsgruppe Arch, die australische QBE, die spanische Mapfre oder der japanische Versicherer Mitsui Sumitomo. Sie alle haben neue Zeichnungskapazitäten auf den deutschen Markt gebracht und den Wettbewerbsdruck auf diese Weise weiter verschärft. Infolge dieser Entwicklung sanken die Versicherungsprämien im zweiten Halbjahr 2006 in fast allen Sparten.

Prämienrückgang über alle Sparten hinweg

Die Prämien für Sachversicherungen sind deutlich zurückgegangen. In einigen Fällen wurden Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent registriert, wobei hier große Kunden und solche mit gutem Risikomanagement besonders profitieren konnten. Lediglich in der Holzindustrie, bei Recyclingunternehmen und in der Chemie blieb der Markt härter. Im Kfz-Bereich konnten vor allem für Unternehmen mit gutem Risikomanagement und guter Schadenshistorie Nachlässe von bis zu 20 Prozent ausgehandelt werden. Auch die Prämien für Haftpflichtversicherungen fielen um bis zu 20 Prozent, wobei die Preise für Produktrückruf-Versicherungen wie schon im Vorjahr auf stabilem Niveau verharrten.

Besonders starke internationale Konkurrenz herrscht in der Manager-Haftpflichtversicherung (D&O): Die Versicherer Dual und QBE sind neu in den deutschen Markt eingetreten, AIG versucht weiter aggressiv, Marktanteile zu erobern. Entsprechend ist das bereits niedrige Prämienniveau in der D&O-Versicherung nochmals gesunken. Die Preise für Berufshaftpflichtversicherungen gingen um bis zu zehn Prozent zurück. Dieser Markt wird von den einheimischen Anbietern Allianz, Gerling, Victoria und R+V dominiert.

Auch europaweit zeigen die Prämien tendenziell nach unten

In den meisten europäischen Ländern zeigte sich ein ähnlicher Trend wie in Deutschland, wenn auch nicht mit so starker und durchgängig rückläufiger Prämienentwicklung – eine Ausnahme hiervon bildete lediglich die Türkei, wo die Versicherungsprämien tendenziell anstiegen.
Mit bis zu 30 Prozent war der Preisrückgang in der Sachversicherung am stärksten. Auch die betriebliche Haftpflicht gab in den meisten europäischen Märkten um bis zu zehn Prozent nach. Die Prämien in der Kfz-Flottenversicherungen fielen ebenfalls, nur im Nahen Osten und in Afrika blieben diese Sparten tendenziell hart. In der Türkei mussten die Unternehmen bis zu 30 Prozent mehr für die Versicherung ihrer Fahrzeugflotten zahlen – bereits im letzten Jahr waren die Kfz-Prämien in ähnlichem Umfang gestiegen. Kranken-, D&O- und Umwelthaftpflichtversicherungen tendierten dagegen europaweit stabil.

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