Kreditrisiko der Euro-Beitrittsländer steigt


Die Kreditwürdigkeit der Kandidaten zum Beitritt zur Eurozone könnte sich nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) verschlechtern, sollten Europäische Union (EU) und Europäische Zentralbank (EZB) an der strikten Auslegung der Maastrichter Kriterien festhalten. In einem jüngst veröffentlichten Bericht ("EU Class Of 2004 Faces Tough Eurozone Entry Tests") geben die Analysten zu bedenken, dass sich in zahlreichen Ländern die entsprechenden Kennziffern für Inflation und Staatsdefizit deutlich verschlechtert hätten.

Inflationskriterien verfehlt

So hätten sich vor allem in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen die Teuerungsraten vor dem Hintergrund der gestiegenen Energiepreise erhöht und würden das entsprechende Inflationskriterium inzwischen verfehlen. Polen und Ungarn würden hingegen einen Anstieg der Fiskaldefizite verzeichnen, was den Beitritt zum Eurogebiet weiter in die Zukunft verschieben würde. S&P kommt zu der Schlussfolgerung, dass die wachsenden Signale für einen späteren Euroraum-Beitritt ein Hindernis für bessere Ratings der betroffenen Länder sind.

Rating-Hochstufung für Slowenien

2007 wird allein Slowenien die Aufnahme in die Eurozone gewährt. Vor diesem Hintergrund hatte S&P das Langfristrating für slowenische Fremdwährungsanleihen auf "AA" von zuvor "AA-" angehoben. Litauen, das zu diesem Termin ebenfalls gerne dem Währungsraum beigetreten wäre, wurde der Zugang wegen einer etwas zu hohen Inflation nicht gewährt. Neben der Inflation (die einen bestimmten Schwellenwert nicht überschreiten darf) und dem Staatsdefizit (maximal 3% des Bruttoinlandsprodukts eines Landes) muss ein Euroraum-Beitrittskandidat auch das Schuldenkriterium (maximal 60% des BIP) erfüllen und zwei Jahre lang ohne Wechselkursverwerfungen im ERM II angebunden gewesen sein.

 

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