Katastrophenporträts 2006


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Wegen des weiterhin ungünstigen natürlichen Klimazyklus und der zusätzlichen Einflüsse der globalen Erwärmung geht die Münchener Rück unverändert von einer erhöhten Hurrikangefahr aus, obwohl 2006 Großschäden durch tropische Wirbelstürme im Nordatlantik weitgehend ausgeblieben sind. In dem nun veröffentlichten Jahresbericht „Topics Geo — Naturkatastrophen 2006" kommen die Experten der GeoRisikoForschung des Unternehmens zu dem Schluss, dass im vergangenen Jahr meteorologische Sonderfaktoren wie Staubpartikel aus der Sahara und das Klimaphänomen El Niño dem Entstehen von Hurrikanen entgegengewirkt haben.

Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek (Bild): "Die Erkenntnisse der GeoRisikoForschung fließen konsequent in unsere Risikomodelle ein und ermöglichen uns eine in die Zukunft blickende Zeichnungspolitik. Wir sind sicher: Durch den Klimawandel und steigende Werte wird die Nachfrage nach Risikoschutz langfristig steigen. Die Münchener Rück ist mit ihrem strikten Risikomanagement auf die Zunahme von Wetterextremen vorbereitet. Als Unternehmen, das aus Risiko Wert schafft, sehen wir neben unserer Kompetenz im traditionellen Geschäft aber auch die Chancen und Notwendigkeiten für neue Absicherungsformen."

Die Münchener Rück analysiert die Folgen des Klimawandels und die daraus entstehenden Risiken seit mehr als 30 Jahren. Jüngste Publikationen wie die des Ökonomen Sir Nicholas Stern und der Bericht des Weltklimarats (IPCC) bestätigen die Erkenntnisse unserer Geo-Forschungsabteilung. Nicht zuletzt mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung des Global Roundtable on Climate Change unter Führung des renommierten Ökonomen Jeffrey Sachs (Columbia University, New York) setzt sich die Münchener Rück für internationale Vereinbarungen ein, Treibhausgasemissionen nachhaltig zu verringern.

Schadenbilanz 2006 deutlich günstiger, da Hurrikane ausblieben

Insgesamt betrugen die gesamtwirtschaftlichen Schäden aus Naturkatastrophen 2006 mit rund 50 Mrd. US$ (davon 15 Mrd. US$ versichert) nur knapp ein Viertel des Wertes von 2005, dem mit Schäden von 219 Mrd. US$ teuersten Naturkatastrophen-Jahr aller Zeiten. Die folgenschwerste Naturkatastrophe 2006 war das Erdbeben nahe der indonesischen Stadt Yogyakarta am 26. Mai, bei dem mehr als 5.700 Menschen ums Leben kamen. Den wirtschaftlichen Schäden von 3,1 Mrd. US$ steht wegen der geringen Versicherungsdichte ein vergleichsweise niedriger Schaden für die Versicherer von 35 Mio. US$ gegenüber.

Das Erdbeben von Yogyakarta — mit einer Magnitude von 6,3 als mittelschwer einzustufen — wird in der Publikation wegen seiner Besonderheiten in einem Kapitel analysiert. So war auffällig, dass viele neuere Gebäude Schäden aufwiesen, wie sie bei einem Beben dieser Stärke nicht zu erwarten gewesen sind. Das Beben lieferte beunruhigende Daten zur Schadenanfälligkeit von Bauten in Indonesien und vergleichbaren Ländern Südostasiens. Die Erkenntnisse fließen nun in ein neues Erdbeben-Risikomodell für die Region ein. Vorstand Jeworrek: "Gleichzeitig werden wir Maßnahmen zur Schadenprävention in der Region unterstützen. Die steigenden Bevölkerungszahlen in den Metropolen Südostasiens mit ihrer hohen Exponierung gegen Naturgefahren machen schnelle Schritte unausweichlich."

Weitere Inhalte: Schneedruck, Zyklone in Australien, Taifune im Pazifik, Tsunami
Die neue Publikation analysiert zudem die Schneedruckschäden des Winters 2005/06 und zieht Rückschlüsse aus dem Zyklon "Larry", dem bislang stärksten tropischen Wirbelsturm, der die Küste Australiens traf. Weitere Kapitel widmen sich der Taifunsaison im Pazifik, dem Tsunami auf Java sowie den Klimabeobachtungen des Jahres 2006.
Download „Weltkarte der Naturkatastrophen 2006“:

Download „Topics Geo Naturkatastrophen 2006“:

[Bildquelle: Münchener Rück]

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