IKB: Ein weiterer Dominostein fällt um ...


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Die schwer ins Straucheln geratene Mittelstandsbank IKB hat die Märkte mit einer neuen Hiobsbotschaft geschockt: Der Vorstand erwarte zusätzliche Bewertungsverluste bei Portfolioinvestments, deren Verkauf vorübergehend ausgesetzt worden sei, meldete das Kreditinstitut. Für das Geschäftsjahr 2007/08 erwarte man nun einen Nachsteuerverlust (nach IFRS) im Konzern in einer Größenordnung von 800 Millionen Euro.

Die höheren Bewertungsverluste führen zu einer Belastung des Eigenkapitals bzw. der Risikotragfähigkeit. Zum Ausgleich hat die KfW, die Großaktionärin der IKB ist, der IKB eine weitere Kapitalspritze von 450 Mio. Euro gewährt, die als Darlehen mit Forderungsverzicht und Besserungsabrede ausgestattet ist. Damit ist das jüngste Rettungspaket für die IKB nahezu aufgebraucht. Bislang haben Staat (bzw. Steuerzahler) und Banken der wegen Fehlspekulationen am US-Hypothekenmarkt in Schieflage geratenen IKB bereits mit etwa neun Milliarden Euro unter die Arme gegriffen.

"Im Einzelabschluss der IKB AG (nach HBG) erwartet der Vorstand jetzt einen Bilanzverlust nach Verlusttragung der Genussrechte und stillen Einlagen in der Größenordnung von 1,2 Mrd. Euro", erklärte das Unternehmen weiter. Für mehrere Geschäftsjahre würden voraussichtlich keine oder nur geringe Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen. Wegen der Abschreibungen brachen die Aktien der IKB ein. Zuvor war das Papier auf der elektronischen Handelsplattform Xetra vom Handel ausgesetzt worden. Nach Wiederaufnahme des Handels rutschte die Aktie der IKB um 6,1 Prozent auf 4,75 Euro ab und bauten im weiteren Verlauf ihre Verluste auf mehr als neun Prozent aus.

Die KfW will ihren Anteil gemeinsam mit dem zweitgrößten Aktionär, der Stiftung Industrieforschung, verkaufen. Die Schwierigkeiten beim Verkauf von Portfolioinvestments dürften den Verkauf der Bank insgesamt verzögern. Auch die Klage von Investoren und dem New Yorker Anleiheversicherer Financial Guaranty Insurance Company (FGIC) gegen die IKB dürften weitere Hürden beim Verkauf der IKB sein. Die IKB habe den Versicherer über die wahre Risikosituation getäuscht und damit betrügerisch gehandelt, so die Argumentation der Anwälte des US-Versicherers.

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