Ackermann mit Risikodisziplin und Risikoeffizienz erfolgreich unterwegs


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„Wenn wir die Renditediskussion in der Vergangenheit so nicht geführt hätten, würde es die Deutsche Bank heute nicht mehr geben“, so Josef Ackermann, CEO der Deutsch Bank AG auf der Handelsblatt Tagung „Banken im Umbruch“. Dagegen stehe die Deutsche Bank heute gestärkt auf dem globalen Marktplatz. So ist im Investmentbanking die Deutsche Bank im ersten Halbjahr 2006 die Nummer 2 nach Goldman Sachs. Dies hänge vor allem mit einer ausbalancierten Risikodisziplin und Risikoeffizienz zusammen. So hat sich der Value at Risk der Deutschen Bank in den vergangenen Jahren kaum verändert.

Nach Ackermann wird die Bedeutung der großen europäischen Banken im internationalen Vergleich in den nächsten Jahren weiter steigen. Dies vor allem aufgrund einer deutlichen Verbesserung der Performance sowie der fortschreitenden nationalen und europäischen Konsolidierung. Die Bedeutung der großen europäischen Banken gemessen an der Marktkapitalisierung nimmt weiter zu, so der Chef der Deutschen Bank. Bei den europäischen Banken stieg im Zeitraum 2004 bis 2006 die Marktkapitalisierung um etwa 50 Prozent (von 763 Mrd. € im Jahr 2004 auf 1.142 Mrd. € im Jahr 2006; berechnet basierend auf der Marktkapitalisierung der größten 20 Banken). Im Vergleich nahm die Marktkapitalisierung in den USA lediglich um etwa 15 Prozent zu (2004: 934 Mrd. €; 2006: 1.073 Mrd. €; berechnet basierend auf der Marktkapitalisierung der 20 größten Banken). Im asiatisch-pazifischen Markt inkl. Japan stieg die Marktkapitalisierung im gleichen Zeitraum um 117 Prozent (2004: 337 Mrd. €; 2006: 732 Mrd. €; berechnet basierend auf der Marktkapitalisierung der 20 größten Banken). Die Ursache für die gestiegene Marktkapitalisierung basiert insbesondere auf einer verbesserten Performance, d.h. einer verbesserten Eigenkapitalrendite. In Europa stieg diese bei den größten Banken um etwa drei Prozentpunkte, in den USA lediglich um 1,5 Prozentpunkte.

Privatkundengeschäft ist wieder „en vogue“ – aber klare Absage an Commerzbank und Postbank

Um ihre Performance zu erhöhen nutzen die europäischen Banken vor allem die Wachstumschancen im inner- und außereuropäischen Ausland. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wurde auch auf der Bankentagung nicht müde, die Bedeutung des deutschen Privatkundengeschäfts für die Bank zu betonen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Bank den Bieterkampf um die 98 Norisbank-Filialen gewonnen und für 420 Mio. Euro die Zweigstellen des Nürnberger Ratenkredit-Spezialisten übernommen. Daneben kaufte der deutsche Branchenprimus für 680 Mio. Euro die Berliner Bank, eine Tochter der Bankgesellschaft Berlin. Mehrfach hat Ackermann seine Bereitschaft erklärt, auch über Zukäufe das Geschäft ausweiten zu wollen. Allerdings sind die Übernahmeziele – vor allem wegen der Dominanz der Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland – rar gesät. Einer Hochzeit der Deutschen Bank mit der Commerzbank oder der Postbank erteilte Ackermann eine klare Absage.

Aktienkultur in Deutschland gefordert

Für Ackermann ist es enorm wichtig, eine starke Aktienkultur in Deutschland zu schaffen. „Das ist eine ganz entscheidende volkswirtschaftliche Frage.“, so der Deutsche-Bank-Chef.

In Deutschland beträgt der Anteil der Aktionäre an der Gesamtbevölkerung lediglich 7 Prozent, in Spanien dagegen 33 Prozent, in UK 23 Prozent und in der Schweiz immerhin 20 Prozent. Die Steigerung des Aktienbesitzes in privaten Händen hat eine ganz wesentliche Bedeutung für Deutschland. Für Ackermann ist auch die Unternehmenssteuerreform von ganz wesentlicher Bedeutung für die deutschen Banken, da die effektiven Steuersätze in Deutschland im internationalen Vergleich Spitzenplätze einnehmen.

[Bildquelle: EUROFORUM/C.Meyer]

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