Aktuelle Studie

Steigende Risiken in der Supply Chain beim Bau von Windkraftanlagen


Eine aktuelle Studie zum Risikomanagement im Windkraftanlagenbau zeigt sehr deutlich, dass die Branche auf allen Wertschöpfungsstufen von steigenden Rohstoffpreisen, insbesondere für Stahl, sowie dem Anstieg vieler Bauteilepreise betroffen ist. Hinzu kommen Risiken, die beispielsweise durch die globale Ausdehnung vieler Beschaffungsnetzwerke sowie durch den rasanten technologischen Fortschritt im Bereich der Windenergieanlagen getrieben werden.

Die Studie wurde von der Technischen Universität Hamburg-Harburg in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Pleyma GmbH durchgeführt. Mit Hilfe einer empirischen Befragung werden die Risiken der Wertschöpfungsnetzwerke innerhalb der Branche untersucht. Angesprochen wurden sowohl die großen Anlagenhersteller wie auch die System- und Komponenten- zulieferer bis hin zu den Materialzulieferern. Die große Relevanz des Themas Risikomanagement in Logistik und Supply Chain für die Windenergiebranche wird durch die hohe Teilnehmerquote von mehr als 25 Prozent der rund 350 identifizierten Unternehmen belegt

Die Auswertung zeigt zudem, dass die Anlagenhersteller im Vergleich zu den übrigen Studienteilnehmern eine Sonderstellung einnehmen. Diese Gruppe sieht das weitaus größte Risiko – zusätzlich zu den bereits genannten Themen – in der Verfügbarkeit von Komponenten und Systemen. Ursache ist der bestehende starke Nachfrageüberhang nach Zulieferteilen in Kombination mit einer geringen Anzahl qualifizierter Lieferanten. Zur Absicherung ihrer Beschaffung halten die befragten Unternehmen den Aufbau von langfristig orientierten Zuliefer-Abnehmer Beziehungen für besonders geeignet. Verbreitet ist bisher einzig die Zertifizierung von Zulieferern, obwohl besonders die Anlagenhersteller diese als Risikomanagement Instrument für kaum geeignet halten. In diesem Kontext zeigt sich der enorme Handlungsbedarf für ein lieferantenbezogenes Risikomanagement. Beispielsweise werden aktuell eine mangelnde Transparenz und eine fehlende Verbindlichkeit der Partnerunternehmen als Hindernisse Nr.1 bei der Umsetzung eines übergreifenden Risikomanagements in der Supply Chain gesehen.

Die Anlagenhersteller verfügen im Vergleich zur Gesamtstichprobe bereits über ein stark auf ihr Lieferantennetzwerk ausgerichtetes Risikomanagement, in das neben der Geschäftsführung auch die Bereiche Supply Chain Management und Einkauf maßgeblich eingebunden sind. Dennoch ist hier eine Ausweitung der Aktivitäten geplant.

Bemerkenswert ist, dass Instrumente wie Business Continuity Planning oder der Einsatz von Emergency Teams, denen in der Forschung aktuell eine große Rolle im Risikomanagement zugestanden wird, weder eingesetzt noch für geeignet gehalten werden.

 

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