Sparprogramme und schwacher Arbeitsmarkt im Euroraum

Wirtschaftsinstitute sehen Eurozone in der Rezession


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Die Wirtschaft des Euroraums ächzt unter den Sparprogrammen in vielen Ländern, dem schwachen Arbeitsmarkt und der zurückhaltenden Kreditvergabe der Banken. Drei führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen deshalb davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone im zweiten und dritten Quartal leicht sinken wird, womit die landläufige Definition einer technischen Rezession erfüllt wäre.

Das Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung, die französische Statistikbehörde Insee und das italienische Forschungsinstitut Istat erwarten in ihrer aktuellen Gemeinschaftsprognose einen BIP-Rückgang um 0,2 Prozent im zweiten Quartal sowie ein Minus von 0,1 Prozent im dritten Quartal. Erst für das Schlussquartal wird ein leichtes BIP-Wachstum von 0,1 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Institute unterstellen dabei, dass es im Prognosezeitraum nicht zu einer Eskalation der Staatsschuldenkrise im Euroraum kommt. "Eine zunehmende Verbesserung der Auslandsnachfrage dürfte bei der Stabilisierung der realwirtschaftlichen Aktivität zum Jahresende eine entscheidende Rolle spielen", merken die Wirtschaftsforscher an. "Insbesondere wird die Nachfrage aus den Schwellenländern dank einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik steigen."

Viele Experten rechnen damit, dass die Notenbanken angesichts der globalen Konjunkturabkühlung in Kürze geldpolitische Impulse setzen werden, darunter die Europäische Zentralbank und die Bank of England. Die chinesische Zentralbank hatte bereits Anfang Juni ihren Leitzins um 25 Basispunkte herabgesetzt, die Federal Reserve hatte vor zwei Wochen beschlossen, ihre "Operation Twist" bis Ende dieses Jahres zu verlängern.

Die drei Institute rechnen auch damit, dass die jüngste Abwertung des Euro die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone verbessert. Die Industrieproduktion dürfte jedoch vorerst weiter sinken, wenn auch mit einer abnehmenden Dynamik. Als Belastungsfaktoren werden die politischen Entwicklungen in Griechenland und die erneuten Bedenken über die Solidität des spanischen Bankensektors ausgemacht.

Angesichts der anhaltend schlechten Arbeitsmarktlage gehen die Institute von einem weiter moderaten Preisdruck aus. Die Kerninflationsrate werde voraussichtlich von 1,5 Prozent im zweiten Quartal auf 1,4 Prozent im dritten Quartal fallen. Danach dürfte sie im vierten Quartal auf 1,6 Prozent steigen, was den Forschern zufolge jedoch auf die geplante Mehrwertsteuererhöhung in Italien zurückgeführt werden kann. 

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