Auswirkungen der Euro-Krise

ifo-Geschäftsklima sinkt zum fünften Mal in Folge


ifo-Geschäftsklima sinkt zum fünften Mal in Folge News

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im September entgegen den Erwartungen weiter eingetrübt. Wie das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte, fiel der Geschäftsklimaindex auf 101,4 Punkte von 102,3 im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen eine Stagnation erwartet. Der fünfte Rückgang in Folge trug den wichtigsten deutschen Konjunkturfrühindikator auf das niedrigste Niveau seit Februar 2010. "Die bremsenden Einflüsse auf die Konjunktur dominieren weiterhin", kommentierte das ifo Institut die Daten.

Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der rund 7.000 befragten Unternehmen sank auf 110,3 Punkte, im Vormonat hatte er bei revidiert 111,1 notiert. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 111,0 erwartet. Der Index für die Geschäftserwartungen ging auf 93,2 Zähler von 94,2 im Vormonat zurück, während die befragten Volkswirte mit einem Anstieg auf 94,9 gerechnet hatten.
Nach einer kurzen Erholung im Vormonat hat sich das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe im September wieder deutlich abgekühlt. Obwohl die aktuelle Lageeinschätzung von den befragten Unternehmern zurückhaltender beurteilt wurde, befindet sie sich aber immer noch klar über dem langfristigen Durchschnitt. Die Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten waren weiterhin deutlich negativ und sanken bereits zum fünften Mal in Folge. Beim Ausblick für das Exportgeschäft setzte sich der leicht negative Trend vom Vormonat fort.

Im Handel erholte sich das Geschäftsklima hingegen. Der Einzelhandel berichtete von einer besseren Geschäftslage, während die Erwartungen nur marginal pessimistischer beurteilt wurden. Im Großhandel zeigten sich die gleichen Tendenzen, jedoch in stärkerer Ausprägung. Die befragten Großhändler waren deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Jedoch trübten sich die Aussichten für die nächsten sechs Monate weiter ein.
Im Bauhauptgewerbe sank der Geschäftsklimaindikator erneut. Die aktuelle Geschäftslage wurde weniger gut beurteilt als im Vormonat. Aber insbesondere mit Blick auf die kommenden sechs Monate zeigten sich die befragten Bauunternehmen pessimistischer.

Das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor stieg dagegen erstmals seit fünf Monaten. Der Index legte auf 14,1 von 12,7 Zählern zu. Der Index der Geschäftslage stieg auf 28,0 von 24,0 Punkten im August, während der Index der Geschäftserwartungen auf 1,0 von 2,0 zurückging.

[Bildquelle: © picsfive - Fotolia.com]

 

Kommentare zu diesem Beitrag

RiskNET Redaktion /25.09.2012 08:57
+++ GfK: Deutsche bleiben in Kauflaune +++

Die deutschen Verbraucher lassen sich von Konjunkturschwäche und Eurokrise die Kauflaune nicht verderben. "Die Furcht der deutschen Verbraucher vor einem Abgleiten der Konjunktur in die Rezession hat nicht weiter zugenommen", erklärten die Konsumforscher der GfK Gruppe. Zusammen mit einer niedrigen Sparneigung sorge diese Gemengelage für ein stabiles Konsumklima. Der von dem Marktforschungsunternehmen errechnete Indikator zum Konsumklima verharrte für Oktober bei 5,9 Zählern und erfüllte damit die Prognosen von Ökonomen.

Die Einkommensaussichten gerieten hingegen in den Sog der schwächelnden Konjunktur und gaben deutlich nach. "Dagegen trotzt die Anschaffungsneigung bislang den Abwärtstendenzen und hält ihr gutes Niveau. Das Konsumklima zeigt sich insgesamt unverändert. Dies liegt auch daran, dass die Sparneigung der Bürger nach wie vor rückläufig ist und damit die Konsumstimmung stützt", stellten die GfK-Experten nach ihrer Umfrage unter rund 2.000 Verbrauchern fest.

Die Talfahrt der Konjunkturerwartungen wurde vorerst beendet. Nach drei deutlichen Einbußen in Folge legten diese wieder zu. "Damit hat sich der Konjunkturindikator zunächst einmal stabilisiert, allerdings auf einem niedrigen Niveau", hieß es. "Ob dieser positive Trend anhält, lässt sich derzeit jedoch nicht genau abschätzen."

Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal etwas an Fahrt verloren. Ähnlich dürfte es im dritten Quartal aussehen. Zudem können sich die Unternehmen immer weniger den Rezessionstendenzen in Europa entziehen, weil die Exporte in die europäischen Krisenstaaten eingebrochen sind.

Neben der noch relativ stabilen Arbeitsmarktlage und den guten Tarifabschlüssen dürfte die Konsumneigung der Bundesbürger auch von der anhaltenden Finanz- und Eurokrise profitieren, erklärten die Forscher. Die Verbraucher tendierten nach wie vor dazu, ihre finanziellen Mittel in werthaltige Anschaffungen, wie beispielsweise Immobilien, zu investieren als diese auf die Bank zu bringen. Dies belege auch das überaus niedrige Niveau der Sparneigung.
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