Frankreich kämpft um AAA

Risiko eines Downgradings französischer Banken


Risiko eines Donwgradings französischer Banken News

Angesichts der drohenden Abstufung ihrer Bonitätsbewertung durch die Rating-Agentur Moody's geht die Talfahrt der drei größten französischen Banken an den Börsen am Montag weiter. Wegen des Engagements bei griechischen Staatsanleihen hatte Moody's Investors Service die Banken am 15. Juni mit einem negativen Ausblick versehen und auf die Beobachtungsliste gesetzt. Anleger befürchten, dass die Abstufung der Kreditwürdigkeit direkt bevorsteht, da Moody's Rating-Entscheidungen üblicherweise drei Monate nach Änderung des Ausblicks mitteilt. Beschwichtigungsversuche der Societe Generale stießen bei den Anlegern indes auf taube Ohren.

Am Vormittag brechen die Aktien des Instituts am Montag um 10,3% auf 15,65 EUR ein, Credit Agricole fallen um 10,8% auf 4,82 EUR und für BNP Paribas geht es um 11,8% nach unten auf 26,28 EUR. Im Juni hatte die Agentur angekündigt, die Ratings von BNP Paribas und Credit Agricole könnten um jeweils eine Stufe, das der Societe Generale sogar um zwei Stufen gesenkt werden.

Am Montagmorgen versuchte die Societe Generale, mit der Beschleunigung des Konsolidierungsprogramms gegenzusteuern. Bis 2013 will die Bank mit der Veräußerung von Unternehmensteilen und Sparmaßnahmen 4 Mrd EUR gebundenes Kapital freisetzen, wie das Institut ankündigte. So sollen in mehreren Ländern Stellen abgebaut werden und Kosten im Bereich des Firmenkundengeschäfts und des Investment-Banking gesenkt werden.

Das Engagement in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder sieht das Institut nicht als dramatisch an. Man halte per 9. September 900 Mio EUR in griechischen Bonds. Die irischen und portugiesischen Anleihen auf den Büchern seinen "nicht signifikant". Insgesamt halte die Bank Staatsanleihen aus Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien im Volumen von 4,3 Mrd EUR. Dies sei deutlich weniger als bei der Konkurrenz.

Überdies hatte CEO Frederic Oudea bereits am Sonntagabend versucht, die Wogen zu glätten. Die Societe Generale werde die verschärften Kapitalregeln für Banken ("Basel III") erfüllen, sagte er dem Fernsehsender M6. Auch ohne Kapitalerhöhung werde das Institut bis 2013 auf eine harte Kernkapitalquote von deutlich mehr als 9% kommen.

"Schaut man sich die Situation französischer Banken objektiv an, stellt man fest, dass diese angesichts ihrer Ergebnisse und Rücklagen solide sind", fügte Oudea, der zugleich Vorsitzender des französischen Bankenverbands ist, hinzu. Natürlich seien die Institute in der Lage, eine mögliche Staatspleite Griechenlands zu überstehen. Selbst eine Pleite Italiens wäre zu verkraften. Allerdings ist dies laut Oudea ein "sehr unwahrscheinliches Szenario".

Französische Banken, allen voran die Societe Generale, haben an der Börse turbulente Wochen hinter sich. Der Börsenwert des Instituts hat sich seit dem 1. August halbiert. Für Credit Agriole, die Nummer drei im französischen Bankensektor, ging es um 35% nach unten, während BNP Paribas, die größte Bank des Landes, 32% verlor.

Frankreichs Banken für jedes Griechenland-Szenario gewappnet

Die französischen Banken haben nach Worten von Christian Noyer, Gouverneur der Banque de France, weder Liquiditäts- noch Solvenzprobleme und sind für jedes Griechenland-Szenario gewappnet. "Wie immer das griechische Szenario auch aussieht und welche Wertberichtigungen auch immer gebucht werden müssen, die französischen Banken haben die Mittel, um damit umzugehen", teilte das Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag einer als E-Mail versandten Erklärung mit. Noyer verwies zudem auf die Refinanzierungsoperationen der EZB, die es den Banken erlaubt, unbegrenzt Kredit aufzunehmen.

 

[Bildquelle: iStockPhoto]

Kommentare zu diesem Beitrag

Markus /12.09.2011 23:53
Da bringen sich die französischen Banken in Stellung, um im Falle eines Downgrades die EFSF-Kriterien für Frankreich zu reduzieren. Mit der
Folge, dass Deutschland DER Zahlmeister schlechthin wird.

Und warum??? Weil drei abhängige Rating-Agenturen sagen: FRA ist nicht mehr Triple-A

Seltsam, seltsam....

Dieses Joch der großen Agenturen muss endlich gebrochen werden.

Letzlich unterliegen Sie nichteinmal der europäischen Gerichtsbarkeit....


Es gibt für Europa nur zwei Möglichkeiten: Miteinander oder zusammen!!!

Zuerst wird ein Schuldenvergleich für alle PIIGS-Staaten vorgenommen..

Die Privaten sollen bluten...

Natürlich triffts auch die EZB massiv, aber lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende

Länder-Banken-Versicherungen-Fondgesellschaften definieren ein langfristiges Renditeziel für Staatsanleihen

~Inflationsausgleich plus 1%

Um die Preisstabilität kümmert sich wieder die EZB und die Euro-Bonds der ESM - EFSF

Dann geht es um die Staatskonsolidierung:
1) ausgeglichener Haushalt
2) Einnahmen erhöhen, Fiskal-Steuern einführen/erhöhen,

Für alle nationalen ausstehenden Rest-Staatsschulden, ist zunächst jedes einzelne Land selbst zuständig.

Sollte es seine Kapitalforderungen nicht bedienen können, soll die Möglichkeit geschaffen werden, über Euro-Bonds kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Diese Länder werden aber zu einer Hinterlegung einer Summe X aufgefordert bzw. ein entsprechendes Mitspracherecht wird entzogen oder an sonstige Bedingungen geknüpft.

So wäre eine Konvergenz der europäischen Wirtschafts & Steuersysteme Stück für Stück greifbar --- MEHR EUROPA, heißt MEHR KONTROLLE

Zusätzlich werden diese Eurobonds nur über die ESM ausgegeben und dürfen nur von zugelassenen Kunden/Teilnehmern usw. gekauft werden.

Banken/Spekulanten dürfen sich gerne registirieren, müssen aber wie alle anderen auch; entsprechende Margin-Anforderung erfüllen und entsprechende EK-Hinterlegung(4-10%) für STAATSANLEIHEN aufweisen....

Insgesamt würde dies auch das gesamte Clearing erleichtern....

Verbot von Leerverkäufen auf diese Eurobonds....

Die Kontrolle kann durch den ESM gewährleistet werden....

So, wer kommt mit nach Brüssel???

"....Es war September in Athen,.... die weißen Rosen sind verblüht..."
RiskNET Redaktion /14.09.2011 10:16
+++ Moody's stuft Kreditwürdigkeit von SocGen und Credit Agricole ab +++

Moody's Investors Service hat die Bonitätsnoten der französischen Großbanken Societe Generale und Credit Agricole herabgestuft und die Prüffrist für BNP Paribas verlängert. Die Ratingagentur hatte die drei Institute Mitte Juni wegen ihres Engagements in griechischen Staatsanleihen mit einem negativen Ausblick versehen und auf die Beobachtungsliste gesetzt.

Das Langfristrating der drittgrößten französischen Bank Credit Agricole nahm Moody's am Mittwoch um eine Stufe auf "Aa2" von "Aa1" zurück. Für die Bewertung langfristiger Verbindlichkeiten der Societe Generale, Nummer zwei im französischen Bankensektor, ging es ebenfalls um eine Stufe auf "Aa3" von "Aa2" nach unten und damit weniger als befürchtet.

Moody's hatte im Juni angekündigt, die Bonitätsnote der Societe General könne um bis zu zwei Stufen sinken. Die Ratingagentur hält dem Institut eine ausreichende Profitabilität und Kapitalisierung zugute: Societe Generale sei in der Lage, weitere potenzielle Verluste zu absorbieren. Der negative Ausblick werde allerdings beibehalten.

Noch von keiner Abstufung betroffen ist die größte französische Bank BNP Paribas. Deren aktuelle Kapitalisierung und Profitablilität stellt laut Moody's ein ausreichend großes Polster dar, um mögliche Verluste aus griechischen, portugiesischen und irischen Staatsanleihen abzufedern. Zudem sei BNP ein systemrelevantes Institut, das im Ernstfall wahrscheinlich vom Staat gestützt würde. Die zunehmende Verschlechterung der Refinanzierungsmöglichkeiten auf den Märkten habe jedoch zu einer Verlängerung der Prüffrist geführt. Eine Abstufung um mehr als eine Stufe ist Moody's zufolge allerdings unwahrscheinlich.
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