Neuer Band in der Schriftenreihe "Wirtschaft und Management" zum Thema "Risikomanagement in Unternehmen"


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Das Risikomanagement der Unternehmen tritt immer stärker in den Blickpunkt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Fachhochschule des bfi Wien in Ihrer Schriftenreihe „Wirtschaft und Management“ mit dem hochaktuellen Thema Risikomanagement.

Die Autoren Denk/Exner-Merkelt/Ruthner weisen auf die Entwicklung hin, in Unternehmen die bisherige Steuerung von Einzelrisiken auf das Gesamtrisiko zu erweitern. Dabei wird das Risikomanagement in die strategische und operative Unternehmenssteuerung integriert. Die teilweise knappe Berichterstattung in den Geschäftsberichten der Großunternehmen lässt nach Meinung der Autoren auf Defizite in den Risikomanagementsystemen schließen. Dies betrifft insbesondere Risikoquantifizierung, Risikoaggregation und Integration in die Führungssysteme.

Pernsteiner hebt als wichtige Änderungen für die Banken durch Basel II hervor: erhöhte Risikosensibilisierung bei Kreditvergabe, geänderte risikoorientierte Kreditbepreisung, verstärkte Informationsanforderungen an Kreditkunden. Da KMUs kaum auf alternative Finanzierungen (Kapitalmarkt-, Beteiligungs- und sonstige alternative Finanzierungen) ausweichen können oder möchten, werden sie wohl die geänderten Ansprüche der Banken (aktuelle Informationen bzgl. Ergebnisentwicklung und Risikolage) akzeptieren müssen. Dies könnte für sie jedoch auch zu einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Großunternehmen führen.

Wala und Messner stellen in ihrem Beitrag die Berücksichtigung von Ungewissheit und Risiko in der Investitionsrechnung dar. Erklärtes Ziel dieser Arbeit ist es, Praktikern und Studierenden einen verständlichen Zugang zur Berücksichtigung von Unsicherheit und Risiko bei der Vorbereitung von langfristig wirksamen Investitionsentscheidungen zu liefern. Dabei werden die verschiedenen Entscheidungsregeln sowie Verfahren dargestellt (beispielsweise auch Entscheidungsbaum, Sensitivitätsanalyse und Capital Asset Pricing Model). Eine Reihe praktischer Beispiele veranschaulicht die verschiedenen Investitionsrechnungsverfahren.

Auer untersucht in seinem Beitrag, wie Investoren und Banken aus den Jahresabschlüssen Hinweise auf die Entwicklung der Unternehmensrisiken gewinnen können. Beim Quick Test wird z.B. mit 4 als trennscharf eingeschätzten Kennzahlen (EK-Quote,  Schuldentilgungsdauer, Gesamtkapitalrentabilität und Cashflow-Leistungsrate) schon ein guter Aussagegehalt erreicht, der durch zusätzliche Kennzahlen oft nur marginal verbessert werden kann. Eine Verbesserung kann jedoch beispielsweise erreicht werden durch: Überprüfung der Datenqualität und Bilanzierungsgrundsätze, Erfolgsquellenanalyse und Segmentberichterstattung, Cashflow-Analyse.

Gareis stellt die Besonderheiten des Projektrisikomanagements dar. Dieses beinhaltet die Identifikation und Bewertung von Risken, die Planung und Durchführung risikopolitischer Maßnahmen und das Risikocontrolling. Die Bewertung von Projektrisiken kann nur qualitativ oder auch quantitativ erfolgen. Risikopolitische Maßnahmen können als präventive Maßnahmen vorbeugend oder als korrektive Maßnahmen im Nachhinein gesetzt werden. Einen besonderen Stellenwert haben die Einbeziehung aller wesentlichen Beteiligten und die Berücksichtigung sonstiger externer Einflussgrößen in den Projektmanagement-Workshops.

Happ und Stark stellen den Beitrag der Treasuryabteilungen zur Risikominimierung in Unternehmen dar. Das Treasury ist insbesondere für das Marktrisiko in seinen verschiedenen Formen und das Kreditrisiko im Unternehmen zuständig, daneben auch für das operationale Risiko im eigenen Wirkungsbereich. Die vierte Kategorie der Unternehmensrisiken, das Geschäftsrisiko, betrifft jedoch nicht direkt die Tätigkeit der Treasuryabteilungen. Von besonderer Bedeutung ist die organisatorische Ausgestaltung (Cost, Service oder Profitcenter) und der Zentralisierungsgrad des Treasurys in Konzernen, wobei eine weitgehende Zentralisierung üblicherweise als Voraussetzung für eine optimale Gesamtsteuerung betrachtet wird.

Wechselberger stellt den Aufbau eines effektiven Risikomanagement-Systems am Beispiel der Verbund-Gesellschaft dar. Der Aufbau des Corporate Risk Managements umfasste als wichtigste organisatorische Schritte die Einrichtung einer unabhängigen Konzernrisikostelle und von verschiedenen Risk Management-Committees. Im weiteren wurden die Grundzüge der Risikostrategie sowie der Risikomanagementprozess (Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobewertung und Berichtswesen, Risikosteuerung) festgelegt. Besondere Risiken für die Elektrizitätsversorgungsunternehmen ergeben sich durch die Liberalisierung der Großhandels-Strommärkte und durch regulatorische Eingriffe zur Nutzung von Stromnetzen durch Mitbewerber.

Stallinger präsentiert in seinem Beitrag Modelle zum Management von IT-Risiken, die sich in der Praxis etabliert haben. Da sich bisher kein allgemein anerkannter Sandard in der IT-Governance durchsetzen konnte, werden verschiedene Best Practice-Modelle mit unterschiedlichen Schwerpunkten dargestellt und erörtert. Die inhaltlichen Prioritäten der unterschiedlichen Standards und Normen liegen dabei entweder in der Wirtschaftsprüfung, in technischen Empfehlungen oder in eher abstrakten organisatorischen Erörterungen. Zunehmende Anforderungen der Gesetzgebung und des Kapitalmarktes in Richtung Transparenz verpflichten die Unternehmensführungen zusehends, den Risiken der IT besonderes Augenmerk zuzuwenden.

 

Die 4. Ausgabe der Schriftenreihe können Sie hier herunterladen:

 

Autoren und Inhaltsverzeichnis:

  • Helmut Pernsteiner : Rating – eine Chance für KMU?
  • Thomas Wala/Stephanie Messner: Die Berücksichtigung von Ungewissheit und Risiko in der Investitionsrechnung
  • Kurt V. Auer: Erkennung von Unternehmensrisiken mit Hilfe der Bilanzanalyse
  • Roland Gareis: Risikomanagement in Projekten
  • Thomas Happ/Erich Stark: Treasury als Instrument zur Risikooptimierung in Corporates
  • Harald Wechselberger: Corporate Risk Management in der Praxis der Energiewirtschaft am Beispiel der Verbundgesellschaft
  • Manfred Stallinger: Management von IT-Risiken
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