Mehr Risiken - höhere Prämien


Fitch Ratings rechnet in den kommenden Monaten mit einem zunehmenden Wettbewerb unter den deutschen Lebensversicherern, der allerdings nicht unmittelbar in steigenden M&A-Aktivitäten münden wird. Das Rating für den Versicherungszweig lässt die Agentur weiterhin bei stabil. "Kleineren und mittelgroßen Gesellschaften, die keinen klaren Fokus auf ihr Produktangebot und keinen klaren Fokus auf ihre Vertriebskanäle haben, wird es zunehmend schwer fallen, wettbewerbsfähig zu agieren", sagte Tim Ockenga, Associate Director von Fitch, im Rahmen einer Roadshow der Agentur in Frankfurt. Diesen Versicherern drohe der Verlust von Marktanteilen, so Ockenga. Fitch gehe von einer stärkeren Spaltung des Marktes in der Zukunft aus. "Es wird Gewinner und Verlierer geben", sagte Ockenga. Die Ratingagentur erwarte mehr Kooperationen kleinerer und mittelgroßer Versicherer bei der Produktentwicklung und dem Vertrieb und nicht Akquisitionen. Möglich sei auch eine Entwicklung ähnlich wie in Großbritannien, wo in der Vergangenheit mehrere Lebensversicherer ihre Bücher geschlossen und veräußert haben.

Gewinner oder Verlierer?

In der deutschen Sachversicherung rechnet Fitch für den Bereich der Kraftfahrzeugversicherung mit einem weiterhin intensiven Wettbewerb. Zudem erwartet die Agentur einen Anstieg der Schadenquote und rechnet für das Gesamtjahr 2006 mit einer Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Versicherung von 101% (2005: 95,1%) und somit mit einem Verlust. "Ein Teil der Kapitalanlage-Gewinne wird verwendet werden müssen, um die versicherungstechnischen Verluste auszugleichen", sagte Fitch-Analyst Christos Stavrianidis. Für 2007 rechnet er sogar mit einem Anstieg der Combined Ratio auf 106 % bis 108 %. Für die Industrieversicherung zeigte sich der Analyst "vorsichtig positiv". Der Prämienreduzierung von im Durchschnitt 10 % in risikoarmen Bereichen stehen seinen Angaben zufolge in Sparten mit großem Risiko wie etwa der Versicherung von Pharmaunternehmen weiterhin hohe und auch steigende Prämieneinnahmen gegenüber. Im Massengeschäft der Sachversicherung mit Privatkunden gehe die Industrialisierung einher mit einer weiteren Verschlankung der Strukturen, vor allem des Vertriebsinnendienstes.

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