Frühwarnindikator

Globale Konjunktur im Bann des Virus


Globale Konjunktur im Bann des Virus Studie

Die Stimmung der Investoren für die Konjunkturentwicklung in Deutschland und im Euroraum hat sich für Februar eingetrübt, nachdem es zuvor drei Steigerungen in Folge gegeben hatte. Die Epidemie des Coronavirus habe zu einer Verunsicherung der Anleger geführt, urteilte das Beratungsunternehmen Sentix. Konjunkturell sei der Einfluss aber noch begrenzt. Der von Sentix erhobene deutsche Konjunkturindex sank auf plus 4,5 (Januar: plus 6,9) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung fiel auf plus 4,3 (plus 6,0) und der Index der Geschäftserwartungen auf plus 4,8 (plus 7,8).

Der Konjunkturindex des Euroraums sank auf plus 5,2 (plus 7,6) Punkte. Der Lageindex fiel auf plus 4,0 (plus 5,5) und der Erwartungsindex auf plus 6,5 (plus 9,8).

"Sah es zu Jahresbeginn noch nach einem klaren Aufschwungsszenario für die Weltwirtschaft aus, so hat der Ausbruch des Coronavirus in China die Lage deutlich verändert", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Die drastischen Maßnahmen der Regierung für die Region Hubei zeigten, welche Gefahr für die Weltwirtschaft drohen, sollte der Ausbruch nicht regional zu begrenzen zu sein. Bislang seien die Auswirkungen auf die Konjunktur aus Sicht der Investoren aber relativ begrenzt, auch wenn sie für China durchaus erheblich seien.

Ein Grund, warum es global betrachtet noch relativ gut um die konjunkturelle Lage bestellt sei, liege auch an der Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, hieß es von Sentix. Der Gesamtindex stieg gegen den Trend zum vierten Mal in Folge. Auch Lage und Erwartungen zogen mit, wenngleich die Erwartungen nicht überschäumten. "Donald Trump wird sich hierüber wohl ebenso freuen wie über das Ende des Amtsenthebungsverfahrens", sagte Hübner.

[ Bildquelle Titelbild: Adobe Stock ]

Kommentare zu diesem Beitrag

RiskNET Redaktion /10.02.2020 14:53
+++ OECD-Frühindikator deutet auf Wachstum unter dem Trend +++

Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet auf ein stabiles, aber unter dem Trend liegendes Wachstum in den meisten großen Mitgliedsstaaten. Allerdings zeige der Indikator noch nicht den potenziell negativen Einfluss der Coronavirus-Epidemie, erklärte die OECD, eine von 36 Industriestaaten betriebene Denkfabrik. Im Dezember steigt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum um 0,1 auf 99,4 Punkte.

Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen. Die aktuellen Daten sind allerdings erhoben worden, bevor die Weltgesundheitsbehörde (WHO) ihre Notfallerklärung zur Epidemie abgeben hat.

Unter diesem Vorbehalt zeigt sich eine stabile Wachstumsdynamik für Japan, Kanada und den Euroraum insgesamt, einschließlich Frankreichs, Italiens und nun auch Deutschlands. Für die USA und das Vereinigte Königreich liefert der Indikator erste Hinweise, dass das Wachstum ausgehend von einem unterdurchschnittlichen Trend an Dynamik gewinnt.

Vor dem Ausbruch der Epidemie habe es auch im Industriesektor Chinas zaghafte Anzeichen dafür gegeben, dass das Wachstum an Schwung gewinne, aber es bestehe ein hohes Maß an Unsicherheit über die kurzfristige Entwicklung, erlärte die OECD. Unter den anderen großen Schwellenländern wurde in Brasilien mit einer zunehmenden Wachstumsdynamik, in Russland mit einer stabilen und in Indien mit einer abnehmenden Dynamik gerechnet.
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