Naturkatastrophen im Jahr 2010

440 Katastrophen im ersten Halbjahr verursachen 70 Mrd. USD Schaden


News

Der Rückversicherer Munich Re hat im ersten Halbjahr des laufenden Jahres zahlreiche Naturkatastrophen und ein außergewöhnlich hohes Ausmaß an verursachten Schäden registriert. Von Januar bis Juni haben sich 440 Vorfälle ereignet, wie die Munich Re am Mittwoch mitteilte. Das sei die zweithöchste Anzahl in einem ersten Halbjahr seit dem Jahr 2000. Die volkswirtschaftlichen Schäden bezifferte der Rückversicherer auf 70 Mrd US-Dollar.

Diese Summe liege nach sechs Monaten bereits höher als im gesamten Vorjahr und auch deutlich über dem Halbjahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Versichert gewesen seien davon 22 Mrd US-Dollar, mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt der ersten Halbjahre seit 2000 und auch mehr als im bislang schadenträchtigsten ersten Halbjahr 2008.

"Nach einem recht glimpflichen Jahr 2009 hatten wir in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits drei so genannte große Naturkatastrophen", sagte Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung von Munich Re. Vor allem die Erdbeben in Haiti und in Chile zählten zu den verheerendsten jemals aufgezeichneten Ereignissen. In Haiti starben am 12. Januar 223.000 Menschen, 1,2 Millionen Menschen wurden obdachlos. Die volkswirtschaftlichen Schäden seien gemessen an der Wirtschaftskraft des Landes enorm gewesen. Da so gut wie kein Versicherungsschutz bestand, seien die versicherten Schäden mit 150 Mio US-Dollar dagegen gering ausgefallen.

Als am 27. Februar in Chile die Erde bebte, fanden 521 Menschen den Tod. Mit einem versicherten Schaden von etwa 8 Mrd US-Dollar war es den weiteren Angaben zufolge das bisher zweitteuerste. Insgesamt seien volkswirtschaftliche Schäden von 30 Mrd US-Dollar entstanden.

Neben 55 geophysikalischen Ereignissen, zu denen etwa der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island im März mit dem Ausfall von zehntausenden Flügen zählt, richteten insgesamt 385 wetterbedingte Naturkatastrophen erhebliche Schäden an, wie die Munich Re weiter mitteilte. Das teuerste Einzelereignis sei der Wintersturm Xynthia gewesen, der Ende Februar von den Kanarischen Inseln kommend über die Iberische Halbinsel, Frankreich und Teile Mitteleuropas hinweg zog. Die Schadenbilanz habe sich auf 4,5 Mrd US-Dollar volkswirtschaftliche und 3,4 Mrd US-Dollar versicherte Schäden belaufen.



[Bildquelle: iStockPhoto]

Risk Academy

Die Intensiv-Seminare der RiskAcademy® konzentrieren sich auf Methoden und Instrumente für evolutionäre und revolutionäre Wege im Risikomanagement.

Seminare ansehen
Newsletter

Der Newsletter RiskNEWS informiert über Entwicklungen im Risikomanagement, aktuelle Buchveröffentlichungen sowie Kongresse und Veranstaltungen.

jetzt anmelden
Lösungsanbieter

Sie suchen eine Softwarelösung oder einen Dienstleister rund um die Themen Risikomanagement, GRC, IKS oder ISMS?

Partner finden
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.