IWF-Analyse

Widerstandsfähigkeit gegen Krisen stärken


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Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet nach Aussage von Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret für 2018 und 2019 eine breit angelegte Expansion der Weltwirtschaft. "Gerade in den Industrieländern hat sich der Aufschwung nochmals verstärkt", sagte Dombret bei einer Pressekonferenz in Frankfurt im Vorfeld der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank.

Der IWF veröffentlicht am Dienstag um 15.00 Uhr seinen World Economic Outlook. Zuletzt hat die in Washington ansässige Organisation im Januar für beide Jahre ein Weltwirtschaftswachstum von je 3,9 Prozent prognostiziert. Seither hat sich laut Dombret auch die Lage der Schwellenländer verbessert, die von einer Erholung der Rohstoffpreise profitierten.

IWF rät Ländern zu Reformen und Schuldenreduzierung

Der IWF wird Dombret zufolge den Ländern den Rat geben, die günstige Konjunkturlage für Reformen zu nutzen, die das Wachstumspotenzial stützen und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krisen stärken. "Dazu gehört auch der Abbau hoher Verschuldung - nicht nur in Niedrigeinkommensländern", sagte Dombret.

Allerdings hat es seit Januar auch für die Weltwirtschaft negative Nachrichten gegeben, vor allem den Handelsstreit zwischen den USA und China. Dombret sagte, er betrachte mit Sorge den zunehmenden Protektionismus und eine gewisse Abkehr vom Multilateralismus. "Auch wenn die Globalisierung unerwünschte Verteilungswirkungen für Einzelne haben kann, würden in einem Handelskrieg alle Seiten verlieren", sagte er.

Dombret: Sicherheitsnetz muss nicht ausgebaut werden

Dombret sprach sich gegen einen weiteren Ausbau des weltweiten finanziellen Sicherheitsnetzes aus, für das der IWF seit einiger Zeit wirbt. "Die von manchen wahrgenommenen Schwächen oder Lücken im Finanzsicherheitsnetz sehe ich nicht", sagte er. Der IWF selbst als das eigentliche Sicherheitsnetz sei finanziell so gut wie nie zuvor ausgestattet und habe bisher immer nur einen begrenzten Teil seiner Mittel einsetzen müssen.

Auch von einem IWF-Mandat für Kapitalverkehrstransaktionen - analog zu dem bereits existierenden für Leistungsbilanztransaktionen - hält das Bundesbank-Vorstandsmitglied nichts. "Da eine Liberalisierung des Kapitalverkehrs mit weitreichenden Konsequenzen für ein Land verbunden sein kann, sollte diese Entscheidung auf nationaler Ebene getroffen werden", sagte Dombret.

Dombret sprach sich zudem dafür aus, Unternehmen, die Krypto-Token wie Bitcoin emittieren oder damit handeln, unter die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu stellen.

[ Bildquelle Titelbild: Adobe Stock ]
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