Tagebuch eines Risikomanagers: Technology is easy - people are hard


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Nur die wenigsten Projekte tragen tatsächlich zur Wertsteigerung im Unternehmen bei. Mit einer satten cash-burn-rate sind die meisten eher Vermögens- und Geldvernichtungsmaschinen. Basierend auf dem CHAOS-Report der Standish Group wurden im Jahr 2001 von 8300 untersuchten Projekten über 80 Prozent nicht erfolgreich abgeschlossen. 53 Prozent der Projekte überschritten das Budget um mehr als 50 Prozent und 4,4 Prozent sogar um mehr als 400 Prozent.

Andere Studien bestätigen diese Einschätzung. In einer McKinsey-Studie wurde festgestellt, dass von 100 Forschungs- und Entwicklungsprojekte 57 technisch, aber nur zwölf wirtschaftlich erfolgreich sind. Laut einer gemeinsamen Studie der britischen Royal Academy of Engineering und der British Computer Society belaufen sich die im vergangenen Jahr entstandenen Schäden durch fehlgeschlagene IT-Projekte in den USA auf umgerechnet rund 130 Milliarden Euro, die EU liegt mit 120 Milliarden Euro nur knapp dahinter. Der so genannte „CHAOS-Chronicle“ der Standish Group, in dem über neun Jahre die Ergebnisse von mehr als 40.000 IT-Projekten analysiert wurden, kommt zu ähnlich vernichtenden Ergebnissen: demnach können lediglich 34 Prozent aller Projektvorhaben als Erfolg gewertet werden, bei Großprojekten mit einem Volumen von über einer Million US-Dollar sinkt diese Erfolgsrate auf lächerliche zwei Prozent. Im Durchschnitt werden das geplante Projektbudget um 43 Prozent und die Projektdauer um 82 Prozent überschritten. Nur bei jedem zehnten Projekt werden die definierten Projektziele auch tatsächlich erreicht

So weit so gut. Doch wo liegen die Ursachen für das Scheitern? Mangelnde Erfahrung des Projektleiters? Knappe Termine oder technische Probleme? Wohl kaum, denn auch Projekte mit satten Budgets, realistischen Terminen und erfahrenen Projektleitern geraten nicht selten in Schieflage. Sehr häufig wird insbesondere den weichen Faktoren, wie etwa dem Faktor Mensch und dem Faktor Unternehmenskultur (also dem, was zwischen den Menschen abläuft) zu wenig Beachtung geschenkt. Viel zu selten schauen Projektmitarbeiter auch mal über ihren eigenen Tellerrand hinaus. Sehr häufig vermisst man eine offene, ehrliche und angemessene Kommunikation. Viele zu häufig begegnet man Projektlügen und pathologischer (Projekt-)Politik. „Technology is easy - people are hard.”, so könnte man die Komplexität der Ursachen zusammenfassen.

 

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