Krisenmanagement der Politik 

Setzen, vier minus! 


Krisenmanagement der Politik: Setzen, vier minus! Studie

Die Familienunternehmen in Deutschland sind von der Gas- und Strompreiskrise schwer getroffen. Immer mehr von ihnen müssen wegen der hohen Energiepreise geplante Projekte zurückstellen und teils sogar schon Produktionen aufgeben oder verlagern. Viele sehen sich zudem gezwungen, Personal abzubauen. Das ist aber nicht die einzige Konsequenz aus der ernsten Situation. 82 Prozent wollen Investitionen in Energieeffizienz umsetzen oder haben dies schon getan. 48 Prozent wechseln zu anderen Energieträgern oder planen das.

Das geht aus einer Umfrage der Stiftung Familienunternehmen bei 1060 Unternehmen hervor, die das ifo-Institut im September 2022 durchgeführt hat, die Mehrzahl davon Familienunternehmen. Dazu passen die abgefragten Wünsche an die Regierung: Subventionen für private Investitionen in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien haben für die Unternehmen dieselbe Priorität wie gezielte Hilfen für Unternehmen oder Industriezweige. Das bevorzugte Mittel der Wahl war allerdings eine befristete Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke in Deutschland, wie sie sich ja jetzt abzeichnet.

Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 90 Prozent der Unternehmen wahrscheinlich die Preise erhöhen werden oder Preiserhöhungen schon durchgesetzt haben. Bei 25 Prozent der befragten Unternehmen ist der Abbau von Arbeitsplätzen eine Maßnahme, um den steigenden Energiepreisen zu begegnen. Bei der letzten Umfrage der Stiftung im April planten dies nur 14 Prozent. Auch Produktionsstopps (jetzt 13, vorher 6 Prozent) sind nun wahrscheinlicher geworden als vor sechs Monaten. Produktionsverlagerungen ins Ausland vollziehen nun 9 (vorher 6) Prozent der Unternehmen.

Erstaunlich positiv schätzen die Unternehmen die Versorgungssicherheit ein. Fast 60 Prozent gaben den Energielieferanten die Note eins oder zwei, weitere 23 Prozent ein befriedigend. Unzufrieden sind die Unternehmen mit dem Krisenmanagement der Politik. Sie geben dafür im Schnitt die Note vier minus.

Abb. 01: Welche Maßnahmen planen Sie, um auf die steigenden Energiekosten zu reagieren? [Quelle: Stiftung Familienunternehmen]Abb. 01: Welche Maßnahmen planen Sie, um auf die steigenden Energiekosten zu reagieren? [Quelle: Stiftung Familienunternehmen]

Abb. 02: Wie prorisieren Sie folgende Maßnahmen zur Begrenzung der Energiekosten? [Quelle: Stiftung Familienunternehmen]​​​​​​​Abb. 02: Wie prorisieren Sie folgende Maßnahmen zur Begrenzung der Energiekosten? [Quelle: Stiftung Familienunternehmen]

Die gemeinnützige Stiftung Familienunternehmen ist der bedeutendste Förderer wissenschaftlicher Forschung rund um Familienunternehmen. Sie ist Ansprechpartner für Politik und Medien in wirtschaftspolitischen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Die 2002 gegründete Stiftung wird mittlerweile getragen von über 500 Firmen aus dem Kreis der größeren deutschen Familienunternehmen.

[ Bildquelle Titelbild: Adobe Stock.com / shootingankauf ]
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