Schlechtes Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand


Die Angaben der 4.000 von Creditreform im Frühjahr 2005 befragten mittelständischen Unternehmen zur aktuellen und künftigen konjunkturellen und finanziellen Situation haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingetrübt. Nur noch 22,0 Prozent (Vorjahr: 22,8 Prozent) der befragten Unternehmen vergeben die Noten sehr gut und gut, werden sie nach einer Einschätzung ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt. Jeder fünfte Betrieb (20,2 Prozent) urteilt dagegen mit mangelhaft und ungenügend – ein Zuwachs von 4,1 Prozent im Jahresverlauf. Parallel zur Einschätzung der Geschäftslage hat sich auch die Umsatzentwicklung negativ verändert: Nur noch 14,9 Prozent der Unternehmen können von Umsatzsteigerungen berichten – im Vorjahr waren es noch 17,3 Prozent. Eingebrochen ist insbesondere die Umsatzentwicklung im Bau. Bei 5,2 Millionen Arbeitslosen in Deutschland vermag auch der Mittelstand keine positiven Signale zu senden: Nur gut jeder zehnte Betrieb konnte im vergangenen halben Jahr seinen Personalbestand aufstocken. Dagegen mussten sich mehr als jede vierte Firma von Mitarbeitern trennen. 62,8 Prozent der Kunden der mittelständischen Unternehmen zahlen nach Auskunft von Creditreform fristgerecht innerhalb von 30 Tagen ihre Rechnung – im Frühjahr 2004 waren es genauso viele. Auch am unteren Ende der Skala hat sich nichts bewegt: Immer noch lassen sich 3,1 Prozent der Vertragspartner der Unternehmen mehr als 90 Tage mit dem Begleichen einer Rechnung Zeit. Unterteilt man das Zahlungsverhalten nach privaten und öffentlichen Auftraggebern, offenbaren sich jedoch sehr wohl unterschiedliche Tendenzen: Während sich das Zahlungsverhalten der privaten Abnehmer verbesserte, zahlt die Öffentliche Hand langsamer als noch vor einem Jahr. 67,6 Prozent der privaten Kunden zahlen pünktlich (Vorjahr: 66,5 Prozent), und nur noch 1,3 Prozent lassen sich mehr als drei Monate Zeit. Im Vorjahr waren es noch 2,0 Prozent. Fristgerecht zahlen 55,7 Prozent der öffentlichen Kunden – also Bund, Länder, Städte und Gemeinden –, 1,6 Prozent weniger als im Frühjahr 2004. Die Zahl der öffentlichen Kunden, die sich mit der Rechnungsbegleichung mehr als drei Monate Zeit lässt stieg um einen Prozentpunkt auf aktuell 5,9 Prozent. 90 Prozent der befragten Unternehmen hatten im vergangenen halben Jahr Forderungsverluste hinzunehmen, 1,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Hohe Verluste von mehr als 1 Prozent im Verhältnis zum Umsatz beklagt mehr als jedes vierte Unternehmen.

 

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