Politische Risiken deutlich gestiegen

Political Risk Map 2014


Political Risk Map 2014: Politische Risiken deutlich gestiegen News

Die politischen Risiken im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) haben sich für ausländische Investoren infolge der durch den Arabischen Frühling entstandenen Instabilität und Unsicherheit deutlich erhöht. Laut der von Marsh und Maplecroft veröffentlichten Political Risk Map 2014 ist in über 60 Prozent der Länder der MENA-Region die politische Gewalt seit 2010 sprunghaft angestiegen. Dies verdeutlicht, welche langfristigen Auswirkungen vom Volk herbeigeführte Regimewechsel auf die politischen Risiken haben.

Die jährlich veröffentliche Landkarte politischer Risiken stützt sich auf den von Maplecroft herausgegebenen Political Risk Atlas für das Jahr 2014 und gibt Auskunft über die sich verändernden politischen Risiken in 197 Ländern. Dazu zählen gewaltsame Konflikte, Terrorismus, gesamtwirtschaftliche Stabilität, Rechtssicherheit, das aufsichtsrechtliche Umfeld und die regulativen Rahmenbedingungen für Unternehmen.

Angaben der Political Risk Map zufolge sind seit 2010 in 17 Ländern die politischen Risiken deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte dieser Länder liegen in der MENA-Region. Der stärkste Anstieg war in Syrien zu beobachten, das nun das risikoreichste Land nach Somalia ist. Erstmals wird Ägypten als Land mit "extrem hohem" Risiko politischer Gewalt eingestuft. Diese Verschlechterung ist auf die Ausschreitungen nach dem Militärputsch und die vermehrten terroristischen Aktivitäten auf der Sinai-Halbinsel zurückzuführen.

Die meisten Länder, die einen Anstieg der politischen Gewalt verzeichneten, lagen laut der Political Risk Map im vergangenen Jahr in Ostafrika. Der Anstieg der politischen Gewalt in Ostafrika stellt ausländische Unternehmen, deren Interesse durch den Fund umfangreicher Öl- und Gasreserven in der Region geweckt wurde, vor beträchtliche Herausforderungen. Ursache für das massiv gestiegene politische Risiko in der MENA-Region und andernorts sind die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Veränderungen in den Regionen.
Neben diesen Risiken sind auf der Political Risk Map aber auch Chancen in den Zukunftsregionen zu entdecken. Seit 2010 ist das politische Risiko in folgenden sechs Wachstumsmärkten insgesamt beträchtlich gesunken: auf den Philippinen, in Indien, Uganda, Ghana, Israel und Malaysia. Diese stetige Verbesserung lässt sich teilweise durch einen Rückgang der politischen Gewalt auf den Philippinen, in Indien und Uganda sowie bedeutende Fortschritte auf Regierungsebene in Malaysia und Israel erklären. Zudem kann festgestellt werden, dass auch eine positive Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds dazu beigetragen hat, das Gesamtrisiko in diesen wichtigen Volkswirtschaften zu mindern.

Welche Konsequenzen können Unternehmen mit ausländischen Direktinvestitionen und grenzüberschreitenden Verträgen aus dieser Analyse ableiten: Sie agieren weiterhin in einem sich rasch wandelnden, äußerst volatilen globalen politischen Umfeld, in dem die Lage schnell eskalieren kann. Dass auch für die deutsche Wirtschaft wichtige Absatzmärkte gefährdet sind, haben die Proteste in Brasilien und der Türkei im Jahr 2013 verdeutlicht. Wirtschaftliche und soziale Fortschritte können den Druck auf das politische System noch erhöhen, wenn sie nicht von politischen Reformen begleitet werden.

 

 

[Bildquelle: © lassedesignen - Fotolia.com]

 

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