Studie: State of the Financial Services Industry

Nächste Finanzkrise kommt im Jahr 2015


Nächste Finanzkrise kommt im Jahr 2015 News

In der 14. Ausgabe der jährlichen Studie "State of the Financial Services Industry" kommt die Unternehmensberatung Oliver Wyman nicht nur zum Ergebnis, dass eine weitere Finanzkrise bevorsteht, sondern datiert diese auch auf das Jahr 2015. Die Studie entwirft zum einen ein mögliches Szenario, das zu einer Finanzkrise innerhalb der nächsten fünf Jahre führen kann. Zum anderen werden noch verbleibende Angriffspunkte des Finanzsystems identifiziert und Maßnahmen vorgestellt, um der nächsten Krise besser vorbereitet zu begegnen. Im Rahmen eines Szenarios werden drei wesentliche Felder identifiziert, die als Voraussetzung für eine erneute Krise gewertet werden können:

  • Starker Regulierungsdruck drängt risikoreiche Aktivitäten aus dem regulierten Bankensystem und führt zum starken Wachstum des Schattenbankensystems;
  • Hohe Investitionen in den Rohstoffsektor führt zur Entstehung von Spekulationsblasen in Schwellenländern;
  • Das Platzen der Blase führt zum Kollaps der Staaten und resultiert in der Umstrukturierung der Staatsschulden, was zu einem globalen wirtschaftlichen Ungleichgewicht führt.

Krisen können nicht verhindert, aber antizipiert werden

Banken und Aufsichtsbehörden hätten hart gearbeitet, um ein stabileres Finanzsystem aufzubauen. Viele der altbekannten Risiken seien dabei jedoch bestehen geblieben. Dazu gehöre insbesondere der Ausbau von Schattenbanksektoren. "Wir müssen jetzt die Keimzellen möglicher nächster Krisen ausfindig machen, um uns bestmöglich darauf vorzubereiten. Krisen können sicherlich nicht vollständig vermieden werden, wir können jedoch sicherstellen, dass sie bewältigbar sind”, so Finja Kütz, Geschäftsführerin von Oliver Wyman in München.

Im Rahmen der Studie werden die zur Verfügung stehenden Maßnahmen identifiziert und bewertet, um Auswirkungen künftiger Krisen zu minimieren. Zu allererst sollten die Banken sicherstellen, dass ihre Risikofähigkeit und ihre Geschäftsstrategie im Einklang stehen und auf eine umfassendere Szenarioplanung achten. Ertragsquellen sollten außerhalb von Kredit- oder Beteiligungs- und Aktienrisiken diversifiziert werden. Zudem sollten Unternehmen, die außerordentliche Gewinne erzielen, genau beobachtet werden. Weiterhin sollte die Entwicklung von Führungsqualitäten gestärkt werden, um Herdenverhalten verhindern und somit Spekulationsblasen umschiffen zu können.

Den Regulierungsbehörden wird empfohlen, die Abwanderung von Risiken in Schattenbankensysteme zu verhindern. Zudem sollten sie Banken und Versicherungen dazu ermutigen, sich bereits jetzt auf ungünstige Entwicklungen und Ereignisse vorzubereiten. Weiterhin sollten sich die Regulatoren ihre Szenarioanalysen an der Risikobereitschaft der Unternehmen ausrichten, größere Kontrolle auf Bereiche mit außerordentlichen Gewinne ausüben. Schließlich sollten alle Subventionen auf den Finanzmärkten beseitigt werden, die zu Preisverzerrungen führen können.


[Bildquelle: iStockPhoto]


Kommentare zu diesem Beitrag

Markus /10.02.2011 12:46
Warum erst 2015???

Im Frühjahr wirds für die PIIGS nochmal richtig spannend,....mal sehen welches Schwein zuerst geschlachtet wird......

Also wirds den Euro wieder drücken.........

Das freut die Exporteure, Deutschland boomt weiter,....

Überhitzung der Märkte durch irrsinnige Wachstumsvorstellungen,.....

Ab Sommer kommt dann die Regulierungs- und Zinshebungskeule, wegen der Inflationangst, was den Finanzinstituten nochmal richtig Freude bereiten wird,....

Und die Versicherer werden gezwungen sein zahlreiche Positionen zu liquidieren, um halbwegs ihr ALM-System zu retten bzw. die Unternehmenung an sich....

Weil kaum stabile Diversifikationsinstrument vorhanden sind....

Also treibts die Rohstoffe wieder weiter an,....

Was den Unternehmen wieder Probleme bereiten wird, und diesmal kriegen wird nen Mix aus Finanz-, Staats- und realer Wirtschaftskrise gleichzeitig....

Ob´s dann wieder ne Abwrackprämie gibt???


PS:

Im Momment gibt´s noch zuviele Versicherer,...., Fusionsdruck usw.

Lustig wirds auch für die Commerzbank und den Steuerzahler, mal sehen wer da das Rennen macht, vermutlich nicht Letzterer

Nebenbei CoBa (Marktkapitalisierung ca. 8Mrd.), Peanuts für Deutsche, ING und andere
Markus /10.02.2011 12:48
Hab die Landesbanken ganz vergessen

Bis auf die Nord-LB und die Helaba dürften eigentlich keine der anderen Institute geschäftsfähig sein,...

Lassen wir uns Überraschen....
caro /11.02.2011 20:24
@Holger: Richtig, sehe ich auch so. Die jüngste Finanzkrise ist noch in vollem Gange und wurde lediglich mit viel Liquidität eingedämmt, um gleich den nächsten Bubble zu füllen und zum Platzen zu bringen. Ein Blick nach London und New York und andere Finanzmärkte zeigt doch, dass nur wenig gelernt wurde und die eigentlich Ursachen der Krise nicht beseitigt wurden ;-((
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