Analyse des Bundeskriminalamts (BKA)

Manipulation von Geldautomaten nimmt drastisch zu


Manipulation von Geldautomaten nimmt drastisch zu News

Laut einer Mitteilung des Bundeskriminalamts (BKA) war im ersten Halbjahr 2010 in Deutschland ein drastischer Anstieg der Manipulationen von Geldautomaten zum Zweck der Erlangung von Karten bzw. Magnetstreifendaten und Geheimzahlen ("Skimming") zu verzeichnen. So wurden von Januar bis Juni 2010 insgesamt 1.927 derartige Angriffe registriert, die sich auf 1.073 Geldautomaten verteilten. Damit wurden in den ersten sechs Monaten bereits nahezu die Fallzahlen des gesamten Vorjahres erreicht: 2009 hatten laut BKA-Angaben insgesamt 2.058 Skimming-Attacken stattgefunden. Der in den letzten Jahren festgestellte Trend, wonach einzelne Geldautomaten mehrfach attackiert werden, hat sich auch im ersten Halbjahr 2010 fortgesetzt.

Insgesamt steigt die Zahl der Manipulationen von Geldautomaten in Deutschland seit 2001 kontinuierlich. Schwerpunkte der Delikte liegen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin. Im Jahr 2010 wurden auch erstmals Fälle festgestellt, in denen die Täter die zur PIN-Ausspähung erforderlichen Minikameras innerhalb der um das Tastaturfeld angebrachten Sichtblenden eingebaut hatten. "Die Zahlen belegen, dass Geldautomaten in steigendem Maße ein Angriffsziel krimineller Gruppierungen sind. Sie verdeutlichen, dass wir zusammen mit der Wirtschaft unsere Präventionsbemühungen weiter verstärken müssen", so die Schlussfolgerung von BKA-Präsident Jörg Ziercke. Neben dem flächendeckenden Einbau von Anti-Skimming-Modulen in Geldautomaten zeige sich, dass es zur Umrüstung der Karten von der Magnetstreifen- auf die fälschungssichere Chiptechnologie keine Alternative gebe.


[Bildquelle: iStockPhoto]

Kommentare zu diesem Beitrag

Panzerknacker /18.08.2010 23:23
Mir ist kaum verständlich warum der Gesetzgeber nicht die Banken grundsätzlich haft lässt bzw. die Beweislast den Banken aufs Auge drückt. Entweder Geld am Schalter abheben, einzahlen und überweisen ist absolut kostenlos, oder die Banken sorgen für sichere Online-Transaktionen und Geldautomaten.

Aus reiner Renditeorientierung unterbleiben sicherheitsrelevante Investitionen in Geldautomaten und Online-Banking. Und wenn ein Verbrechen begangen wird, ist der Kunde lange Zeit oder für immer der Dumme.

Woher soll ich wissen ob ein EC-Kartenlesegerät in einem Laden nicht manipuliert wurde? So gab es schon in Baumärkten Einbrüche bei denen lediglich die EC-Kartenlesegeräte an den Kassen manipuliert wurden um am nächsten Werktag alle EC-Karten einzulesen, Dubletten zu erstellen und das ganze Geld abzuräumen.

Ich kann nicht an jedem Geldautomaten abschließend sicherstellen dass weder die Tastatur noch der Kartenschlitz manipuliert wurde, dass das Lesegerät an der Eingangstür o.k. ist und auch nirgends verstecke Kameras angebracht sind. Da wird doch jeder Vorgang der Bargeldbeschaffung zum Tatortkrimi....
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