IT-Governance hat viele Gesichter


"Vertrieb und Akquise sind zwar die wichtigsten Komponenten einer Bank, doch spielt der IT-Bereich in allen Kreditinstituten heute eine zentrale Rolle", weiß Dr. Friedrich Wöbking, Mitglied des Vorstands bei der Dresdner Bank. Eine effektive Einbettung der IT-Infrastruktur in die jeweilige Strategie einer Bank ist deshalb von großer Bedeutung, zumal durch die neue Baseler Eigenkapitalübereinkunft (Basel II) die Berichtsanforderungen erkennbar gestiegen sind. Dennoch hat die IT-Governance bei Banken viele Gesichter. Während die Dresdner Bank eine Rezentralisierung vorgenommen hat, bei der alle Berichtswege zentral beim Vorstand zusammengeführt werden, erfolgt die Einbindung der IT-Governance in ein genossenschaftliches Verbundsystem wiederum ganz anders. "Dies funktioniert nur mit Hilfe einer Orchestrierung von Gremien aller Beteiligten", so Dietrich Voigtländer, Mitglied des Vorstands der DZ Bank AG, im Rahmen einer Podiumsdiskussion des International Bankers Forum (IBF) in Frankfurt. Die Abstimmung erfolge grundsätzlich im Dialog, wobei ein strategisches Kompetenzzentrum auf Verbandsebene angesiedelt sei. Nur so habe die Einführung des "easyCredit", eines automatisierten Kredit-Produkts der Norisbank, durch effiziente IT- und Prozessstrukturen auf Ebene aller angeschlossenen Banken erreicht werden können. Dass die Abwicklung eines automatisierten Kreditgeschäfts kaum mehr ohne Data Warehousing und Business Intelligence realisiert werden kann, unterstreicht die Bedeutung der modernen Informationstechnologie für die internationale Finanzwirtschaft. "Heute gibt es kein Bankprodukt mehr, das ohne Bits und Bytes abgebildet wird", weiß Hermann-Josef Lamberti, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank. IT-Governance sei zwar ein altes Thema, aber von vielen Beteiligten noch immer unterschätzt. Mangelhafte Prozesse als häufigste Ursache von Problemen in der Gesamtbanksteuerung sieht dagegen Frank Annuscheit, CIO bei der Commerzbank AG. "Beschränkte Budgets zwingen zu einer strategischen Investitionsplanung, wobei das regulatorische Umfeld – Stichwort Basel II – als zusätzlicher Treiber fungiert", sagt Annuscheit. Eine zentrale Bedeutung komme darüber hinaus der IT-Sicherheit zu. Die abteilungsübergreifende Kommunikation mit entsprechenden Gremien unter Einbindung des CEO und die Vereinheitlichung der IT-Architektur zur optimalen Unterstützung einer langfristigen Unternehmensstrategie könne zu einer eine permanenten Verbesserung des Bankbetriebs beitragen.

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