EU-Finanzinstitute nicht fit für MiFID


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Fast zwei Drittel der europäischen Finanzdienstleister werden die kommende EU-Richtlinie Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID) bis zum vorgesehenen Termin im November 2007 voraussichtlich nicht erfüllen können. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie, welche die HandySoft Global Corp., ein Anbieter von Lösungen im Bereich des Business Process Managements, vorgelegt hat.

Auf der Basis ausführlicher Telefoninterviews mit 100 europäischen Finanzinstituten und einer weiteren Gruppe spezialisierter Firmenanwälte konnte festgestellt werden, dass nur ein Drittel der kontinentaleuropäischen Firmen und nur etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) der britischen Firmen einen eigenen MiFID-Compliance-Officer eingesetzt haben. Das bedeutet, dass seit April 2006, als KPMG in einer anderen Studie hierfür einen europäischen Durchschnittswert von 29 Prozent ermittelte, kaum Fortschritte erzielt wurden.

Kaum Synergien mit anderen Projekten

Positiv gilt es dagegen zu vermerken, dass immerhin fast jede zehnte europäische Finanzorganisation (9 Prozent) ein „hohes Maß an Überlappung“ zwischen ihrer MiFID-Implementierung und anderen aktuellen Compliance-Aufgaben in ihrem Unternehmen sieht.  Weitere 23 Prozent stellen „eine ziemliche Überlappung” an übertragbaren Vorteilen fest, wohingegen die Mehrheit (68 Prozent) nach wie vor der Ansicht ist, dass die notwendigen Aufgaben und IT-Implementierungen nur „wenig“ Überlappungen mit anderen Compliance-Anforderungen aufweisen.

Zunehmende Polarisierung innerhalb der Branche

Diese Erkenntnisse scheinen auf eine wachsende Polarisierung von Finanzunternehmen hinzuweisen. So nutzt eine Gruppe die Compliance wohl als Plattform für breiter angelegte Geschäftsprozessverbesserungen, mehr Transparenz und wettbewerbsorientierte Reformen. Andere betrachten „Compliance“ dagegen als einmalige Aufgabe, die es „irgendwie zu bewerkstelligen gilt“. Das könnte dazu führen, dass die Kluft zwischen den führenden Unternehmen in der europäischen Finanzdienstleistungsbranche und jenen, die hinter hinken, weiter wächst.

Untersuchungen der britischen Aufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) haben ergeben, dass rund 90 Prozent der MiFID-Compliance-Aufwände für einmalige Aktivitäten verwendet werden müssen und nur zehn Prozent des Aufwands in laufende Compliance-Ergebnisse fließen. Nach Ansicht der Studienautoren ist daher sehr wichtig, dass die von einem Unternehmen gewählte Technologie flexibel an einmalige MiFID-Anforderungen angepasst werden kann, aber auch langfristige Vorteile ermöglicht.

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