Erhöhtes politisches und wirtschaftliches Risiko für multinationale Unternehmen


In 25 der 50 weltweit größten Volkswirtschaften besteht für multinationale Unternehmen ein erhöhtes politisches und wirtschaftliches Risiko. Besonders Länder mit einem starken Wirtschaftswachstum sind hier gefährdet. Das belegt eine Studie, die Aon in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Oxford Analytica, erstellt hat. Resultat der Studie ist eine Weltkarte der politischen und wirtschaftlichen Risken, die sogenannte "Political and Economic Risk Map 2008". Die Studie zeigt, dass das politische und wirtschaftliche Risiko besonders in den ölreichen Staaten Iran, Nigeria und Venezuela am größten ist, da hier die Geschäftswelt mit politischen Unruhen, Krieg, Terrorismus und Forderungsausfällen gegenüber staatlichen Stellen am stärksten konfrontiert ist.

Während die Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen, zeitintensiven Änderungen von Rechtsvorschriften oder Streiks und politischen Unruhen in einem Großteil der reichsten Länder der Welt relativ gering ist, sind diese Risiken in den Ländern mit einem starken Wirtschaftswachstum eine reale Gefahr. Beispielsweise werden Unternehmen, die in Russland im Rohstoffbereich engagiert sind, immer stärker vom Staat kontrolliert. Dazu kommt laut Aussagen von weltweit agierenden Risikomanagern die zunehmende Sorge über die Risikoanfälligkeit der Versorgungskette in Asien.

Risiken als grundlegende Antriebskräfte der Weltwirtschaft

In Großbritannien spielt die Bedrohung aufgrund der Autobombenanschläge in London und Glasgow im letzten Jahr weiterhin eine große Rolle. Zudem wurde das Land aufgrund der Auswirkungen der Hypothekenkrise auf die negative Watchliste für das Kreditrisiko gesetzt.

"Wir haben festgestellt, dass immer mehr Unternehmenschefs, Finanzchefs und Risikomanager mehr darüber wissen wollen, inwieweit ihre Unternehmen in einer zunehmend komplexen globalisierten Welt gefährdet sind", erklärt Frederik Köncke, Leiter von Aon Crisis Management Deutschland, die Spezialisten für Krisenmanagement bei Aon. "Denn Risiken sind eine der grundlegenden Antriebskräfte der Weltwirtschaft, deren Nichtberücksichtigung für Unternehmen fatale Folgen haben kann. Da sich das globale wirtschaftliche Umfeld ständig ändert, ist unsere „Political and Economic Risk Map“ ein geeignetes Instrument zur Bestimmung von politischen und wirtschaftlichen Risiken."

Die globale Kreditkrise

Eine Schwächung des globalen Wirtschaftswachstums - besonders in den Vereinigten Staaten, wo sinkende Immobilienwerte und steigende Arbeitslosenzahlen eine Rezession befürchten lassen - wird das Risiko von Forderungsausfällen mehren und sich somit direkt auf die Kreditbedingungen von Unternehmen auswirken.

Insbesondere die Newcomer der globalen Wirtschaft, werden von einer weltweiten Kreditkrise wahrscheinlich eher betroffen sein. Hierzu zählen die Türkei, Ungarn und Rumänien. Hilfe bei der Risikoabschätzung bietet hier der Aon-Bonitätsindex "Global Credit Crunch Index", mit dem das Risiko gemessen wird, dass ein Schwellenland von der internationalen Finanzkrise erfasst wird. Er umfasst 25 Länder, bei denen das Risiko in Zusammenhang mit der globalen Kreditkrise in die Kategorien "niedrig bis mittel", "mittel", "mittel bis hoch" oder "hoch" eingeordnet wird.

Die größten Volkswirtschaften mit der höchsten Wachstumsrate
Während die politischen und wirtschaftlichen Risiken für Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten, Deutschland oder Großbritannien tätig sind, insgesamt "niedrig bis mittel" sind, ist das Risiko einer Geschäftsunterbrechung durch Terroranschläge in diesen Märkten eine reale Gefahr und größer als beispielsweise in Japan.

Zur Political & Economic Risk Map

Aon stufte das politische und wirtschaftliche Risiko von 209 Ländern und Staatsgebieten ein, wobei folgende Risiken gemessen wurden: die Nichtkonvertierbarkeit der Währung und der Währungstransfer; Streiks, Aufstände und Bürgerunruhen; Krieg; Terrorismus; Forderungsausfälle gegenüber den Staat; politische Interventionen; Unterbrechung der Versorgungskette; gesetzliche und ordnungspolitische Risiken. Die Risiken werden in die Kategorien "niedrig", "niedrig bis mittel", "mittel", "mittel bis hoch" und "hoch" eingestuft.

Unter der folgenden URL können Sie die Political & Economic Risk Map 2008 herunterladen:

insight.aon.com




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