Bankenansturm in Griechenland befürchtet

Die Angst vor dem Bank Run


Die Angst vor dem Bank Run: Bankenansturm in Griechenland News

In der EU-Kommssion wächst nach Informationen der Zeitung "Die Welt" die Angst vor einem möglichen Bankenansturm in Griechenland. Man müsse befürchten, dass die Kunden schon in den nächsten Tagen in großem Stil ihre Konten plündern könnten, meldete das Blatt unter Berufung auf Kommissionskreise.

Es müssten nun rasch Signale her, die das Vertrauen der Menschen in die griechischen Banken stützten, hieß es. Solche Signale könnten aber nur von der griechischen Regierung selbst kommen. Gemeint ist damit wohl vor allem, dass sich Ministerpräsident Alexis Tsipras kompromissbereiter zeigen solle, um den Weg für ein neues Hilfsprogramm für Griechenland zu ebnen.

So ist die Warnung vor einem Bankenansturm womöglich auch ein Mittel, um die bisher quertreibende Regierung in Athen unter Druck zu setzen. Fakt ist aber, dass die Sparer bereits in den vergangenen Wochen Vertrauen in die Banken des Landes verloren haben. Verschiedenen Meldungen zufolge haben sie Einlagen in Milliardenhöhe abgezogen.

Die griechische Zentralbank musste nach Informationen der Zeitung bereits in größerem Umfang mit Notfallkrediten einspringen, im Fachjargon Emergency Liquidity Assistance (ELA) genannt. Damit können die Banken die Einlagenabflüsse zunächst ausgleichen. Die Notfallkredite in Griechenland beliefen sich derzeit bereits auf einen einstelligen Milliardenbetrag, habe es in Notenbankkreisen geheißen.

Griechische Banken hatten von dem Instrument schon in früheren Phasen der Eurokrise in großem Stil Gebrauch gemacht, ehe der ELA-Bestand im vergangenen Jahr bis praktisch auf Null abschmolz, wie die Bilanz der griechischen Zentralbank zeigt.

[ Bildquelle Titelbild: © vege - Fotolia.com ]

Kommentare zu diesem Beitrag

Redaktion RiskNET /04.02.2015 16:06
+++ IWF widerspricht Aussagen zu Schuldengesprächen mit Griechenland +++

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Aussagen des griechischen Finanzministers Giannis Varoufakis über Gespräche zu einer neuen Schuldenstrategie zurückgewiesen. "Es gibt einen vereinbarten Rahmen für die Behandlung der Schulden in dem aktuellen Programm", erklärte der IWF in einer Mitteilung. "Es hat keine Diskussion mit den Amtsstellen über eine Änderung dieses Rahmens gegeben."

Zuvor hatte Varoufakis in einem Zeitungsinterview erklärt, Griechenland habe Gespräche mit dem IWF über einen Plan aufgenommen, wie die Rückzahlung der Schulden besser geregelt werden könne. Varoufakis ist derzeit auf einer Tour in die Hauptstädte Europas und nach Frankfurt, um die wichtigsten Entscheider in der Sache zu treffen, einschließlich EZB-Präsident Mario Draghi.
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