Apple Pay & Co

Die Angst vor dem Apfel


Apple Pay & Co: Die Angst vor dem Apfel Studie

Den Topmanagern traditioneller Banken treiben nicht in erster Linie weniger stark regulierte Finanzunternehmen wie Hypothekenanbieter oder Finanzinvestoren, die immer stärker in die angestammten Geschäfte der Institute eindringen, die Sorgenfalten auf die Stirn. Wie aus einer neuen Umfrage hervorgeht, nennen Banker auf die Frage, welche Nicht-Bank sie am meisten fürchten, mit hoher Wahrscheinlichkeit den Namen eines weltbekannten Technologiekonzerns: Apple.

Zwei von fünf Teilnehmern in einer vom Informationsdienstleister Bank Director durchgeführten Umfrage antworteten, dass jenseits der traditionellen Banken Apple der Wettbewerber sei, der ihnen die größten Sorgen bereitet. Auf Platz zwei folgte die Einzelhandelskette Wal-Mart und dann Online-Finanziers wie die Lending Club Corp. In Bezug auf Apples mobilen Bezahldienst Apple Pay sagten sieben von zehn Teilnehmern, dass ihre Bank diesen nicht anbietet. Der meistgenannte Grund war, dass sie ihr Institut nicht bereit dafür sehen.

Unter Managern und Boardmitgliedern größerer Banken ärgern sich drei von fünf Teilnehmern über Apple, obwohl fast genauso viele sagten, dass ihr Institut seinen Kunden Apple Pay anbietet.

Nach außen hin beschreiben viele Bankenchefs ihre Beziehungen zu Apple mit freundlichen Worten. "Apple hat es meiner Meinung nach richtig angestellt, indem sie gesagt haben, dass sie für den Kunden arbeiten, und sowohl dem Händler als auch dem Ausgeber der Karten freundlich gegenüber eingestellt sind", sagte Jamie Dimon, CEO von J.P. Morgan, bei einer Branchenkonferenz im Mai. "So lange die Kunden unsere Karte nutzen, sei es über Apple Pay oder in einem Laden oder Online, ist das für uns in Ordnung", so Dimon.

Es gibt jedoch Anzeichen für aufkommende Unstimmigkeiten zwischen der Bankenwirtschaft und dem Tech-Giganten. Im August hat der Verband Clearing House, der die meisten der großen US-Banken zu seinen Mitgliedern zählt, ein Papier veröffentlicht, in dem die Regulierungsbehörden, die sich mit dem Schutz der Kunden und der Bekämpfung von Geldwäsche beschäftigen, aufgefordert wurden, Anbieter alternativer Zahlungsmethoden wie Apple Pay genau unter die Lupe zu nehmen. So solle sichergestellt werden, dass die Kundendaten angemessen geschützt werden.

Trotz der wachsenden Zahl von Online-Geldhäusern, die ganz offen sagen, dass sie den Banken Marktanteile wegnehmen wollen, sorgten sich in der Umfrage nur 35 Prozent der Teilnehmer, dass diese Start-Ups den traditionellen Banken Anteile bei der Kreditvergabe streitig machen, wie Forschungschefin Emily McCormick von Bank Director schrieb. Viele dieser Online-Anbieter konzentrieren ich auf die jüngere Kundschaft, und in der Umfrage kam heraus, dass nur 40 Prozent der Banker der Ansicht sind, dass sie die richtigen Produkte und Dienstleistungen für diese Kundengeneration im Angebot haben.

Letztes Jahr hatte die Umfrage von Bank Director ergeben, dass die Banker in Kreditgenossenschaften die gefährlichsten Wettbewerber jenseits der traditionellen Banken sehen. Fast 60 Prozent bezeichneten diese als Bedrohung. Apple hatte es damals nicht auf die Liste geschafft.

[ Bildquelle Titelbild: © zimmytws - Fotolia.com ]
Risk Academy

Die Intensiv-Seminare der RiskAcademy® konzentrieren sich auf Methoden und Instrumente für evolutionäre und revolutionäre Wege im Risikomanagement.

Seminare ansehen
Newsletter

Der Newsletter RiskNEWS informiert über Entwicklungen im Risikomanagement, aktuelle Buchveröffentlichungen sowie Kongresse und Veranstaltungen.

jetzt anmelden
Lösungsanbieter

Sie suchen eine Softwarelösung oder einen Dienstleister rund um die Themen Risikomanagement, GRC, IKS oder ISMS?

Partner finden
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.