Negative Nachrichten halten die Kapitalmärkte in Atem

Börsenampeln weiter auf rot


Börsenampeln weiter auf rot News

Ein ganzes Bündel an negativen Nachrichten hält die Börsen in Atem. Der Ausverkauf geht weiter. Belastet von Kurseinbrüchen in Europa und neuerlichen Verlusten an der Wall Street, der ungebremsten und für Konjunkturängste sorgenden Talfahrt bei den Ölpreisen und enttäuschenden Konjunkturdaten aus China weisen alle Börsen-Indizes in Ostasien am Dienstag rote Vorzeichen auf. Lediglich Schanghai erweist sich als Fels in der Brandung, dort legt der Index um 0,5 Prozent zu.

Hinzu kommt die für Verunsicherung sorgende dramatische Entwicklung in Russland. Dort hat die Notenbank in der Nacht die Leitzinsen drastisch auf 17 von zuvor 10,5 Prozent erhöht, um den Absturz des Rubel zu stoppen. Allein am Montag brach er um rund 10 Prozent ein und auch die Börse in Moskau erlebte ein ähnliches Debakel.

Während der etwas deutlicher als erwartet gesunkene vorläufige HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe Chinas an den Nachbarbörsen Konjunktursorgen auslöst, befeuert er in Schanghai Spekulationen über weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen Pekings und geldpolitische Lockerungen. Erstmals seit Mai ist der Index mit 49,5 Punkten unter die Wachstumsschwelle von 50 gesunken. Im November hatte er noch bei 50,0 Punkten gelegen.

"Wir erwarten weitere politische Erleichterungen, um das Wachstum zu stabilisieren und das Wachstumsziel von 7,5 Prozent für 2014 zu erreichen", so die Analysten von Nomura in einem ersten Kommentar. Favorisiert werden in Schanghai Banken- und Brokeraktien, die von geldpolitischen Lockerungen besonders profitieren würden.

Der Nikkei-Index in Tokio rutscht im späten Handel um 1,8 Prozent ab auf 16.795 Punkte, in Hongkong geht es um 1,4 Prozent abwärts und in Sydney hat der Markt bereits geschlossen mit einem vergleichsweise moderaten Minus von knapp 0,7 Prozent. Für Druck auf die Kurse in Tokio sorgt neben den Konjunkturängsten die weitergehende Erholung des Yen. Als vermeintlich sicherer Hafen wird er angesichts der Krise und der extrem gestiegenen Schwankungsanfälligkeit an den Börsen verstärkt nachgefragt. Der Dollar kostet 117,43 Yen, verglichen mit Ständen über 118,50 Yen zur gleichen Zeit am Vortag.

Für Unruhe am Devisenmarkt sorgen auch Spekulationen über Interventionen der indonesischen Notenbank zur Stützung der Rupiah. Sie war am Montag auf den tiefsten Stand seit 16 Jahren abgestürzt.

Am Ölmarkt kämpft nach dem WTI nun auch die Nordseesorte Brent mit der 60-Dollar-Marke. Im Tagestief war es bereits für 60,49 Dollar zu haben. Mit zuletzt 60,70 Dollar liegt der Preis nur knapp darüber, nachdem es am Montag zwischenzeitlich noch nach einer Erholung bei den Ölpreisen ausgesehen hatte.

Verstärkt wird die allerorten spürbare Konjunkturangst von Spekulationen, dass die US-Notenbank nach ihrer zweitägigen Sitzung am Dienstag und Mittwoch den Passus fallen lassen könnte, dass die US-Zinsen noch eine "beträchtliche Zeit" nahe Null bleiben werden. Das könnte in der Folge dazu führen, dass sich die Anleger aus riskanteren Anlagen zurückziehen, beispielsweise in den Schwellenländern.

Bei den Einzelwerten fällt der Kurs der in Hongkong notierten Aktie des russischen Aluminium-Produzenten Rusal um 3,5 Prozent. In Sydney traf es die Rohstoffschwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto schwer. Sie verloren über 3 bzw gut 1,5 Prozent und damit deutlich stärker als der breite Markt. Für Japan Tobacco geht es in Tokio um knapp 3 Prozent abwärts, weil Russland einer der am schnellsten wachsenden Märkte für das Unternehmen ist. Analysten thematisierten zum Teil bereits mögliche Zahlungsausfälle Russlands, heißt es dazu aus dem Handel.

[ Bildquelle Titelbild: © Cristal Oscuro - Fotolia.com ]
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