Aktuelle und zukünftige Anforderungen der Corporate Governance


Zahlreiche deutsche Großunternehmen sind noch nicht gerüstet, um die Anforderungen an Corporate Governance zu erfüllen. Die Kommunikation von Risiken an den Vorstand dauert zu lange, so ein Ergebnis der aktuellen Studie "Steuerungs- und Informationssysteme - Motor für Corporate Governance" des Business Application Research Centers (BARC) in Zusammenarbeit mit der Cognos GmbH und Maisberger Whiteoaks. Für die Untersuchung wurden 105 Unternehmen in Deutschland befragt.

Beim Thema Corporate Governance steht meist die Diskussion um Managergehälter im Mittelpunkt. Aber der Begriff ist viel umfassender: Corporate Governance bedeutet eine angemessene Unternehmensführung und das damit verbundene Ziel ist die Verbesserung der Transparenz der Firmen, was Entwicklung und Risiken betrifft.

Basis für eine transparente und erfolgreiche Unternehmensführung sind profunde Kenntnis der Unternehmensleistung und die damit verbundene Möglichkeit, zeitnah die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Studienergebnisse zeigen jedoch, dass das Berichtswesen noch langwierig ist. Im Schnitt benötigen deutsche Großunternehmen mehr als fünf Tage für die Kommunikation wesentlicher Risiken an den Vorstand. Bei jeder sechsten Firma sind es sogar mehr als sieben Tage, in Einzelfällen sogar bis zu 30 Tage. Hier können Informationstechnologien (IT) ansetzen: Rund 93 Prozent der Befragten sehen im Einsatz von IT die Möglichkeit, ihre Corporate Governance zu verbessern. Die Ansatzpunkte bestehen hier vor allem in zwei Kernbereichen: Die Optimierung der vorhandenen Prozesse sowie die Integration der Systeme.

Prozesse optimieren

An das Berichtswesen werden gesetzliche Anforderungen wie zeitnahe Berichterstattung über Risiken und wesentliche Ereignisse sowie regelmäßige Berichte zur Geschäftsentwicklung gestellt. "Nur durch einen laufenden Informationsaustausch kann umfassend eine kontinuierliche Fortentwicklung und Verbesserung im Unternehmen stattfinden", erklärt Dr. Carsten Bange, Autor der Studie und Geschäftsführer von BARC, einem unabhängigen Institut zur Bewertung von Softwarelösungen.

In diesem Zusammenhang ist die Nutzung einer Balanced Scorecard ein wichtiger Aspekt. 36 Prozent der Unternehmen setzen dieses Werkzeug zur Messung der Unternehmensleistung ein, wohingegen 53 Prozent nicht mit einer Balanced Scorecard arbeiten und rund elf Prozent nichts mit dem Begriff anfangen können.

"Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass in vielen Unternehmen die vorhandenen Prozesse und Informationssysteme optimiert werden müssen, um eine Verbesserung der Corporate Governance zu erzielen", so Erich Leitner, Vice President Continental Europe der Cognos GmbH, dem weltweit führenden Anbieter von Lösungen für Business Intelligence und Corporate Performance Management.

Die Studie zeigt aber auch, dass die steigende Bedeutung der Thematik in deutschen Unternehmen wahrgenommen wird. So ist die Zuständigkeit für Corporate Governance bei mehr als 70 Prozent der Unternehmen geregelt, indem sich mindestens eine Person hierfür verantwortlich zeichnet. Bei jeder zweiten Firma (49 Prozent) liegt die Zuständigkeit direkt im Vorstand oder einer eigens dafür geschaffenen Abteilung.

Integration der Systeme

Durchschnittlich liefern bei den Unternehmen rund acht unterschiedliche Informationssysteme konzernweit Daten für Reporting, Planung und Konsolidierung, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. Als wichtigster Entscheidungsfaktor bei der Anschaffung von IT-Systemen wird der Integrationsgrad mit anderen Systemen genannt. "Die Installation integrierter Informationsprozesse ist für Unternehmen ein zentraler Bestandteil und erhöht die Effizienz in den Betrieben", kommentiert Dr. Carsten Bange.

Die Zufriedenheit mit IT-Systemen für den Planungsprozess ist bei Standardsoftware am höchsten (72 Prozent der Befragten sind mit dem eingesetzten System zufrieden), während die Benutzer von Excel und Individualapplikationen nur zu 58 bzw. 54 Prozent zufrieden sind.

"Der Einsatz von Informationstechnologie im Allgemeinen und von Software für Risikomanagement, Planung und Berichtswesen im Speziellen wird künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um Anforderungen der Corporate Governance zu bewältigen", so das Fazit von Erich Leitner.

Die konsequente Umsetzung von Corporate Governance wird auch ein zentrales Thema des Cognos Finance Forums sein, das am 20. April 2005 in Wiesbaden stattfindet. Weitere Informationen unter www.cognos.com/de/financeforum.

Die Studie kann über BARC oder die Cognos GmbH zum Preis von 199,- Euro bezogen werden. Weitere Informationen zur Studie unter www.barc.de/compliance oder www.cognos.com/de/compliance.

 

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