Risiken einer Pandemie werden unterschätzt


Ein Jahr nach Veröffentlichung des ersten Berichts "Pandemic Influenza: Managing the risks of an invisible threat", der Unternehmen für die möglichen Risiken einer Pandemie sensibilisieren sollte, veröffentlicht Aon mit "Pandemic Influenza: Exploding the myths" einen Folgebericht zu diesem Thema. Dabei werden die Maßnahmen analysiert, die im vergangenen Jahr ergriffen wurden, um Unternehmen vor den unausweichlichen Gefahren einer Pandemie zu schützen. Dabei steht eines fest: Unternehmen müssen ihr Engagement für eine Notfallplanung verstärken.

Trotz der im letzten Jahr erzielten Fortschritte, zu denen die weitere Erforschung der Ursachen und Auswirkungen der Grippepandemie von 1918 gehörten, scheint sich nunmehr bei den Unternehmen ein Gefühl der Gleichgültigkeit einzuschleichen. Auch wenn Zeitungen weniger darüber berichten: Die Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beweisen dennoch, dass der H5N1-Virus immer bedrohlicher wird und sich zwischenzeitlich auf zehn Länder ausgebreitet hat. Im vergangenen Jahr waren es zum Vergleich nur vier. "Pandemic Influenza: Managing the risks of an invisible threat" räumt mit einigen der Mythen auf, die zu diesem Gefühl der Gleichgültigkeit beigetragen haben, und zeigt, dass die Vorbereitungen rund um den Globus inkonsequent sind und nicht genügend Schutz gegen die Ausbreitung der Pandemie bieten. Nur wenige Unternehmen verfügen intern wirklich über die notwendige Erfahrung, um Verfahren zu etablieren, die sowohl praktisch als auch kosteneffizient sind und die Mitarbeiter ausreichend schützen. Dabei sollten die Unternehmen untersuchen, wie die Möglichkeit einer Virenübertragung in Prozessen und Arbeitsabläufen reduziert werden kann.

Business-Continuity-Planung ist wichtig

Beim Schutz ihrer Mitarbeiter und Arbeitsabläufe dürfen sich Unternehmen nicht allein auf staatliche Maßnahmen, die Entwicklung von Impfstoffen oder die Bereitstellung antiviraler Medikamente verlassen. Der Bericht von Aon stellt klar: Auch wenn einige Staaten Notfallpläne parat haben, die Produktionskapazität von Medikamenten deutlich gestiegen ist und der Entwicklung von Impfstoffen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, so bedeutet das nicht, dass die Massenverteilung der Medikamente nun beschleunigt und die Störungen im Alltagsleben damit reduziert worden sind. Der Bericht demonstriert ebenfalls, wie sehr Risikomanager die Fähigkeit der Versicherer zur Erfüllung der Kundenanforderungen überschätzen. Ein Versicherungsschutz für Ereignisse wie eine Pandemie, die unausweichlich sind, sich weltweit verbreiten und große Verluste zur Folge haben, ist schwer zu bekommen - und wenn überhaupt, dann nur zu harten Bedingungen. Christof D. Bentele, Chairman Aon Crisis Management, meint dazu: "Bei den weltweiten Maßnahmen im Risikomanagement ist ein Umdenken erforderlich, um sicherzustellen, dass die Vorbereitungen sowohl für Länder als auch die Unternehmen auf höchstem Niveau bleiben. "Pandemic Influenza: Managing the risks of an invisible threat" unterstreicht, wie wichtig es für Unternehmen ist, die Verantwortung zu übernehmen und die Risiken einer Pandemie so weit wie möglich zu reduzieren. Unternehmen müssen sich durch Business-Continuity-Pläne einen individuellen Rahmen schaffen, statt sich auf allgemeine staatliche Abwehrpläne, die für die Unternehmensrisiken nicht ausreichend sein können, oder auf die Herstellung von unerprobten Impfstoffen und Medikamenten zu verlassen."

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