Konjunkturerwartungen

Frühwarnindikator stürzt ab


Frühwarnindikator stürzt ab News

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Oktober wegen Sorgen über die sich verschärfenden Handelskonflikte und den Brexit wesentlich stärker verschlechtert als erwartet. Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf minus 24,7 Punkte von minus 10,6 im Vormonat.

Das ZEW nannte den Rückgang um 14,1 Punkte "bemerkenswert stark". Einen stärkeren Rückgang habe es zuletzt nach dem britischen Brexit-Votum im Juli 2016 gegeben. Der aktuelle Wert entspreche dem vorherigen Tiefpunkt vom Juli dieses Jahres. Ein schlechterer Wert wurde laut den Angaben zuletzt im August 2012 gemessen.

Volkswirte hatten zuvor lediglich einen Rückgang auf minus 12,0 Zähler vorausgesagt. Der Indexstand liegt deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert von 22,8 Punkten. Der Index der Lagebeurteilung ermäßigte sich von 76,0 auf 70,1 Punkte. Erwartet worden war nur ein Rückgang auf 74,0.

"Die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft werden vor allem durch den sich verschärfenden Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die sich daraus ergebenden negativen Einschätzungen hinsichtlich der deutschen Exporte beginnen sich inzwischen in der tatsächlichen Exportentwicklung widerzuspiegeln".

Ein weiterer negativer Einfluss auf die Export- und Konjunkturerwartungen gehe von der wahrscheinlicher werdenden Gefahr eines harten Brexit aus. Nicht zuletzt belaste "auch die als instabiler wahrgenommene Situation der Regierungskoalition in Berlin die Konjunktureinschätzungen".

Im September waren die ZEW-Konjunkturerwartungen noch mit einem Plus von 3,1 Punkten deutlicher gestiegen als erwartet. Der Index der Lagebeurteilung hatte um 3,4 Punkte gewonnen.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Oktober ebenfalls. Der entsprechende Indikator fiel um 12,2 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 19,4. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich hingegen um 0,3 auf 32,0 Zähler.

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