Key Risk Indicators im Management operationeller Risiken


Rezension

Mit den neuen Eigenkapitalanforderungen des Basler Ausschusses sind die Kreditinstitute  angehalten, neben Kredit- und Marktpreisrisiken auch operationelle Risiken mit Eigenkapitel zu unterlegen. Lag der Blickwinkel des Risk Management der Kreditinstitute in der Vergangenheit  eher bei der Beherrschung von Kredit- und Marktpreisrisiken, so finden operationelle Risiken eine stärkere Berücksichtigung innerhalb des Risk Management.

Was aber sind operationelle Risiken?

Die Autorin, Consultant, beschreibt anhand des Beispiels Dresdner Bank eine Vorgehensweise, wie operationelle Risiken erkannt und in die Praxis umgesetzt werden können. Ziel dabei ist die frühzeitige Erkennung potenzieller operationeller Risiken. Ein wirksames Instrument zur Erkennung solcher Risiken sind die Key Risk Indikatoren (KRI). Wie können aber ‘KRI’s’ identifiziert und sinnvoll in die Bankprozesse integriert werden?

Das Buch beginnt mit den wesentlichen aufsichtrechtlichen Regulierungen, die im Zusammenhang mit operationellen Risiken von besonderer Bedeutung sind. Daran anknüpfend werden Überlegungen angestellt, wie eine sinnvolle Anwendung zwischen dem Management von operationellen Risiken und der Balanced Scorecard aussehen kann. Am Projektbeispiel Dresdner Bank wird gezeigt, wie diese Überlegungen umgesetzt werden können.

Hierzu wurde eigens ein Workshop einberufen. Die Problemanalyse beginnt mit der Fragestellung, wie Risikotreiber identifiziert werden können. Im Anschluß daran erfolgt die Beschreibung, wie geeignete ‘KRI’ Parameter  gefunden und bewertet werden können. Sowohl die Vorteile eines KRI-Einsatzes als auch die bei dieser Bank gewonnenen praktischen Probleme beim Einsatz von ‚KRI’ werden beschrieben.

Explizit weist die Autorin darauf hin, dass ein erfolgreiches Projekt von den Rahmenbedingungen, wie eine vorhandene Risikokontrollkultur aller beteiligten Funktionen, oder die Unterstützung durch das Management, für eine  erfolgreiche Implementierung von ‘KRI’ erforderlich ist.

Mit dem vorliegenden Buch zeigt die Autorin eine Möglichkeit der Implementierung von Key Risk Indikatoren auf. Die Autorin, erwähnt ferner die verschiedensten Systeme, die bei der Dresdner Bank für die verschiedenen Prozesse zur Anwendung kommen. Wie diese Systeme aber vernetzt sind, wird leider nicht beschrieben. Ferner beschreibt Sie, dass die Akzeptanz bei den Mitarbeitern deshalb nicht ausgeprägt war, da viele Daten bereits in anderen Systemen erfasst sind und mit der Implementierung eines ‚KRI’ Prozesses vorhandene Daten in einem weiteren System doppelt erfasst werden. “Wenn jedoch diese Daten im entsprechenden Format im ‘KORIS’ (System des Instituts, der Verf.) importiert werden können, wird dieses Problem effizient und kostensparend gelöst.” (S. 125) Dem Leser stellt sich die Frage, wurde dieses Thema im Workshop nicht einleitend diskutiert? Nicht eindeutig erkennbar ist, was jetzt beim Institut wirklich implementiert wurde.

Unabhängig von diesen Einwänden; im vorliegenden Buch wird eine Methode für die Identifizierung von geeigneten Key Risk Indikators für operationelle Risiken vorgestellt. Die Autorin erläutert in diesem Zusammenhang auch die Einsatzmöglichkeiten der Balanced Scorecard.

Rezension von Christoph Tigges


Details zur Publikation

Autor: Ludmilla Movshyn
Seitenanzahl: 232
Verlag: Bankakademie Verlag
Erscheinungsort: Frankfurt
Erscheinungsdatum: 2005

RiskNET Rating:

Praxisbezug
Inhalt
Verständlichkeit

sehr gut Gesamtbewertung

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